Nach dem Tod seiner Frau lebt Richard abgeschottet in einer streng bewachten Gated Community und nimmt seine Tochter Helen in die Pflicht, ihn zu versorgen. Die beiden müssen miteinander auszuharren, trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten.
Theater in München am 24.05.25: BLIND

Nach dem Tod seiner Frau lebt Richard abgeschottet in einer streng bewachten Gated Community. Seine langjährige Haushälterin hat er ohne ersichtlichen Grund entlassen.
Nun nimmt er seine einzige Tochter Helen in die Pflicht, ihn zu versorgen, da er zunehmend pflegebedürftig wird. Zwischen Vater und Tochter herrschte lange Funkstille, trennt die beiden doch mehr, als sie verbindet. Richard – als ehemaliger erfolgreicher Ingenieur für Wasserwirtschaft immer noch mit einem großen Ego ausgestattet – respektiert weder Helens idealistische Berufsauffassung als Anwältin noch die Wahl ihres Ehemanns, eines Schwarzen Intellektuellen. Helen wiederum wirft ihm vor, sich den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft zu entziehen, in der bewusster über Fragen von Geschlechtergerechtigkeit und Rassismus nachgedacht wird und in der nur der sorgsamere Umgang mit den knappen Ressourcen der Natur die Existenz nachfolgender Generationen garantiert. Bei einer der Stippvisiten der Tochter schließen die elektrischen Rollläden automatisch – so wie es bei einem Überfall vorgesehen ist. Vater und Tochter sind gezwungen, miteinander auszuharren.
«Wie sollen wir miteinander leben?», fragt die meistgespielte niederländische Dramatikerin Lot Vekemans in ihrem neuen Stück und trifft damit den Nerv der Zeit. Sie zeigt auf eine sehr menschliche Weise die unvereinbar scheinenden Haltungen, die in vielen Familien und Freundeskreisen für Dissens und Konflikt sorgen.
Vekemans’ Solo «Niemand wartet auf dich» mit Juliane Köhler wurde am Residenztheater mit großer Resonanz gestreamt. In «Blind» spielt sie an der Seite von Manfred Zapatka. Die deutschsprachige Erstaufführung von «Blind» inszeniert der Regisseur Matthias Rippert, der mit seinen präzisen Interpretationen zeitgenössischer Dramatik auf sich aufmerksam gemacht hat.
Theater
16.00-48.00 €
Residenztheater München
Residenz Theater
Max-Joseph-Platz 1, 80539, München
Sa. 24.05.25 19:30
Bewertungen
Das Veranstaltungsort wird insgesamt positiv bewertet, mit einer Bewertung von 4,80/5 Sternen. Die Gäste waren beeindruckt von der Umsetzung der historischen Miniaturen auf der Bühne und genossen den Theaterabend in der ersten Reihe. Auch bei einem Liederabend wurden fünf Sterne vergeben und eine Weiterempfehlung ausgesprochen, obwohl anfangs nicht klar war, wie viele Lieder gespielt werden. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber Musik im Theater, wurde die Performance als atemberaubend und witzig beschrieben. Ein anderes Event wurde als eher anstrengend empfunden, da der Sinn dahinter nicht klar ersichtlich war. Jedoch wurde ein Theaterabend zu einem nachdenklichen Thema als brillant gespielt und teilweise witzig umgesetzt beschrieben.