Die Ausstellung „Close Enough“ präsentiert fotografische Arbeiten von zwölf Fotografinnen der renommierten Agentur Magnum Photos. Die gezeigten Positionen thematisieren die Beziehung zwischen Fotografinnen und Motiven.
Galerien in Berlin am 08.12.25: Close Enough

Close Enough
Perspectives by Women Photographers of Magnum
27. Sep 2025 – 28. Jan 2026
Close Enough präsentiert fotografische Arbeiten von zwölf Fotografinnen der renommierten Agentur Magnum Photos. Die Ausstellung wurde 2022 am International Center of Photography in New York anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Agentur erstmals gezeigt. Zum 25. Geburtstag von C/O Berlin wird die Ausstellung in einer konzeptionell adaptierten und erweiterten Version in Berlin präsentiert. Was die gezeigten Positionen verbindet, ist die Auseinandersetzung mit der Beziehung und der Nähe zwischen den Fotografinnen und ihren Motiven.
Der Ausstellungstitel greift ein bekanntes Zitat des Magnum-Mitgründers Robert Capa auf und hinterfragt es zugleich: „If your pictures aren’t good enough you’re not close enough.“ Ursprünglich im Kontext der Kriegsfotografie entstanden, erhält diese Aussage hier eine ganz neue und vielschichtige Bedeutung. Nähe steht nicht allein für räumliche Entfernung, sondern meint vielmehr Vertrauen, Komplizenschaft und Verbindung zwischen Fotograf:in und Porträtierten. Die präsentierten Arbeiten erzählen von Zugehörigkeit, Intimität und Repräsentation, thematisieren aber auch Fremdheit, Verletzlichkeit und Machtverhältnisse. Die Ausstellung stellt damit auch die Annahme infrage, dass physische Nähe automatisch auch Transparenz und Unmittelbarkeit schafft.
Die Auseinandersetzung mit Nähe ist als zentrales Verhältnis im dokumentarischen Bild gedacht, zwischen Kamera und Subjekt, zwischen Blick und Reaktion, zwischen Macht und Empathie. Kuratorisch liegt der Schwerpunkt darauf, jeder Arbeit ihre eigene Sprache und ihren Raum zu belassen, ohne sie einer übergeordneten Lesart oder thematischen Struktur unterzuordnen. Begleitet werden die Arbeiten von kurzen Texten, in denen die Fotografinnen ihre Projekte aus persönlicher Perspektive beschreiben und Einblicke in ihre fotografische Herangehensweise geben. Ein eigens produzierter Audioguide erweitert die Ausstellung um persönliche Kommentare und Reflexionen der beteiligten Fotografinnen.
Close Enough zeigt unterschiedliche künstlerische Zugänge von langfristigen Kollaborationen bis hin zu Beobachtungen gesellschaftlicher Prozesse. So begleitet Alessandra Sanguinetti in einer Langzeitstudie zwei Mädchen über Jahrzehnte beim Aufwachsen im ländlichen Argentinien. Myriam Boulos dokumentiert den gesellschaftlichen Umbruch im Libanon, von Protesten bis zu den Folgen der Hafenexplosion in Beirut 2020, aber auch die Aneignung der Stadt durch ganz intime Fotografien bei Nacht, die sich wie ein visuelles Tagebuch lesen.
Close Enough . Perspectives by Women Photographers of Magnum wurde von den beteiligten Fotografinnen selbst initiiert, erstmals 2022 am International Center of Photography ICP in New York gezeigt und von Charlotte Cotton kuratiert. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit Magnum Photos organisiert und für C/O Berlin von Boaz Levin kuratorisch adaptiert. Begleitend ist im Kehrer Verlag eine gleichnamige Publikation erschienen.
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Galerien
12.00 €
C/O Berlin Foundation . Amerika Haus
C/O Berlin im Amerika Haus
Hardenbergstraße 22-24, 10623, Berlin
Mo. 08.12.25 11:00
Bewertungen
Das Veranstaltungsort wird insgesamt positiv bewertet, mit einer Gesamtbewertung von 4,33/5 Sternen. Besucher loben die Fotoausstellungen und die Vielfalt der Exponate. Die Größe der Aufnahmen sowie die Qualität der künstlerischen Leistung werden besonders hervorgehoben. Auch die Ausstellung von Fotobüchern wird positiv erwähnt.
Einige Besucher empfinden die Ausstellungen als berührend, da sie Themen wie Gewalt, Elend und Zerstörung behandeln. Die Ausstellung „Augen auf!“ erstreckt sich über zwei Etagen und umfasst eine Vielzahl von Bildern. Besonders interessant sind die Konstruktionszeichnungen und die Entwicklung der Leica-Kamera im Laufe der Zeit.
Kritisiert wird hingegen die Platzierung der Erklärungstafeln zu den Bildern in Bodennähe, was zu Rücken- und Augenschmerzen führen kann. Trotzdem wird das Veranstaltungsort als sehenswert für Fotografiebegeisterte empfohlen.
Die Ausstellung von Sebastião Salgado wird als beeindruckend beschrieben, mit einer Vielzahl von faszinierenden Bildern. Einige Besucher planen sogar, aufgrund der Menge an Bildern, einen weiteren Besuch einzuplanen, um alles erfassen zu können.









