Das Brandenburgische Kammerorchester Berlin präsentiert ein vielseitiges Programm mit Werken von Mendelssohn, Weber und Tschaikowsky. Dirigentin Nóra Füzi und Solist Mariano Domingo versprechen einen beeindruckenden Abend.
Klassische Konzerte in Berlin am 24.01.26: Brandenburgisches Kammerorchester Berlin

Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfoniesatz für Streichorchester Nr. 13 c-Moll
Carl Maria von Weber Quintett für Klarinette und Streicher B-Dur
Peter Tschaikowsky Serenade für Streichorchester C-Dur
Dirigentin: Nóra Füzi
Solist: Mariano Domingo, Klarinette
Karten: 17 € / erm. 10 € an der Abendkasse, 15 € / erm. 8 € im Vorverkauf unter bko-berlin.de
Ermäßigungen für Schüler + Studenten + Auszubildende + Erwerbslose gegen Vorlage eines Nachweises
Infos zu den einzelnen Programmpunkten:
Zu Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
Der Anfang erinnert an eine barocke französische Ouvertüre: gravitätisch, festlich, rhythmisch prägnant. Nach Mendelssohn klingt das nicht. Genauso wenig wie das folgende Allegro, ein fünfstimmiges Fugato, dessen Themen schnell und spritzig durch alle Stimmen sausen. Wie ein Perpetuum mobile. Mendelssohn war 14, als er diesen Sinfoniesatz schrieb, und es war beileibe nicht sein Opus Eins. Er hatte schon mit Streichersinfonien, kleinen Opern, Kammermusik und Solokonzerten Bewunderung und Erstaunen erregt – ganz offenkundig und sehr hörbar entfaltete sich hier ein Genie. Und mit diesem einzelnen Satz in c-Moll bewies Mendelssohn sich selbst und der Welt, dass er sein Handwerk gelernt hatte und in Sachen Kontrapunkt mit allen Wassern gewaschen war. Jugend hin oder her.
Zu Carl Maria von Weber (1786 – 1826)
Der Anfang, zart und leise, könnte auch der Beginn einer langsamen Einleitung sein. Es ist aber nur eine freundlich einladende Geste, die schnell ins quirlige Allegro führt, in einen munteren Dialog zwischen Solist und Orchester. Ganz anders die folgende Fantasie, die wie eine bewegende Erzählung anmutet oder wie die Klage eines unglücklich Liebenden. Das Menuett ist kein gemütliches Tänzchen, sondern ein hurtig trippelndes Scherzo, und im Finale schließlich galoppieren alle in rasantem Tempo auf ein fröhliches Ende zu. Weber hat sein „Grand Quintett“ für Heinrich Baermann geschrieben, den Freund und fantastischen, damals weithin berühmten Klarinettisten, dessen warmer Ton und offenbar grenzenlose Virtuosität Weber – und nicht nur ihn – immer wieder inspiriert hat. Übrigens ist Webers op. 34 natürlich eigentlich Kammermusik: ein Quintett für Klarinette und Streichquartett. Aber ist es nicht viel schöner, wenn 28 Streicher dem Solisten tatkräftig zur Seite stehen? Und nicht nur vier?
Zu Peter Tschaikowsky (1840 – 1893)
Der Anfang ist ein richtiges Statement: ein festliches, hochgemutes, klangsattes Tutti. Als ob ein Vorhang aufgeht. Und dahinter? Ein Sommerstück für Streicher, komponiert in selten gelöster Stimmung auf dem Land und fernab von Moskau. Hier wollte sich Tschaikowsky von seiner eigenen Musik gewissermaßen erholen, sich ganz dem Studium der innig bewunderten Musik Mozarts widmen und selbst überhaupt nichts schreiben. Eigentlich. Sei es nun, dass Mozart die Inspiration beflügelte oder die Landluft die Fantasie anregte oder schlicht die Ideen überhand nahmen: es entstand die Serenade, vier Sätze in lichtem Dur, mit einer heiteren Verbeugung vor Mozart im wogenden ersten Satz, einem elegant-schwerelosen Walzer, einer gehörig schwermütigen und leidenschaftlich bewegten Elegie und einem gepfefferten Kehraus auf ein russisches Thema. Es ist, kurzum, alles drin in dieser Serenade, was wir an Tschaikowsky lieben. Und, erstaunlich genug für diesen notorisch an sich selbst zweifelnden Komponisten: ihm selbst gefiel sie auch.
Klassische Konzerte
17.00-17.00 €
Brandenburgisches Kammerorchester Berlin e.V.
Aula der Fichtenberg-Oberschule
Rothenburgstr. 18, 12165, Berlin
Sa. 24.01.26 19:00
Bewertungen
Das Brandenburgische Kammerorchester Berlin wird insgesamt positiv bewertet, mit einer Gesamtbewertung von 4,50/5 Sternen. Die Musik von Joseph Haydn wurde besonders gelobt, während andere Stücke nicht ganz den Geschmack einiger Besucher trafen. Die Konzerte fanden im Ernst-Reuter-Saal im Rathaus Wittenau und in der St. Matthäuskirche statt, wobei die Atmosphäre und die Leistung des Orchesters gelobt wurden. Besonders hervorgehoben wurden die Solistin Adriane Daskalakis und die Leitung von Rainer Johannes Kimstedt.









