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Museen in Berlin am 18.10.25: Mythos Germania – Vision und Verbrechen

Die Ausstellung des Berliner Unterwelten e.V. beleuchtet die Architektur und Städtebau im Berlin der NS-Zeit und analysiert ideologische Zielsetzungen und verbrecherische Konsequenzen. Legenden und Klischees rund um die »Welthauptstadt Germania« werden dekonstruiert.

Foto: TwoTickets.de / Unsplash

39 Stufen führen nach unten in geheimnisvolle verborgene Räume, die erst vor einigen Jahren unter dem Gesundbrunnen wiederentdeckt wurden. Durch eine unscheinbare grüne Tür geht es in zwei vergessene Zwischenebenen unter dem Bahnhof Gesundbrunnen. Sie wurden nach ihrer Entdeckung durch den Berliner Unterwelten e.V. zugänglich gemacht und von 2011 bis 2014 für Ausstellungszwecke hergerichtet.

Die Geschichtsausstellung des Berliner Unterwelten e.V. beleuchtet Architektur und Städtebau im Berlin der NS-Zeit und analysiert die ideologischen Zielsetzungen und verbrecherischen Konsequenzen. Darüber hinaus werden Legenden und Klischees rund um die »Welthauptstadt Germania« dekonstruiert. Albert Speers Planungen für Berlin waren keine Utopie, sondern ein konkretes Bauvorhaben. Als Hitlers Chefarchitekt und »Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt« (GBI) entwarf er breite Achsen und Monumentalgebäude von enormen Dimensionen, die den Machtanspruch des NS-Systems demonstrieren sollten. Berlin hätte nicht mehr als Lebensraum der Bewohner gedient, sondern als Repräsentationsraum des Regimes. Für die Umsetzung der Pläne forderte und unterstützte Speer Vertreibungen, Deportationen und Zwangsarbeit. Beim angestrebten Neubau der Metropole waren Vision und Verbrechen untrennbar miteinander verbunden.

In ihren insgesamt sieben Themenbereichen zeigt die Ausstellung ausgewählte Bauvorhaben und beleuchtet dabei bautechnische, soziale und ideologische Hintergründe – stets im Kontext mit den für die »Neugestaltung« begangenen Verbrechen: Vertreibung, Deportation und Zwangsarbeit.

Medienstationen, Text- und Bildfahnen, Exponate und Architekturmodelle geben einen umfassenden Einblick in die Pläne und Vorhaben des GBI. Zur individuellen Vertiefung dienen zusätzliche Film-, Hör- und PC-Stationen sowie Ausziehladen, die weitere Detailinformationen liefern. Zu den Originalexponaten zählen der Teil eines »Speer-Kandelabers«, Artefakte vom Gelände des KZ-Außenlagers »Klinkerwerk« bei Oranienburg, ein Säulenfragment der Neuen Reichskanzlei und eine Versuchsleuchte aus einem Tunnel vor dem Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni. Darüber hinaus wird das für den Film »Der Untergang« (2004) geschaffene Großmodell von »Germania« ausgestellt. Dieses steht im eindrucksvollen Spannungsverhältnis mit einer unmittelbar angrenzenden Leuchtwand, die die verbrecherischen Konsequenzen des Großbauprojektes darstellt. Weitere Modelle veranschaulichen die überdimensionierten Größenverhältnisse der seinerzeit geplanten Bauten.

Die Ausstellung wird durch die Vereinsmitglieder ehrenamtlich betreut.

Öffnungszeiten:

Samstags: 11 – 17 Uhr (Letzter Einlass 16 Uhr)

Weitere Informationen unter: www.mythos-germania.de

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Genre:

Museen
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Tickets:

6.00 €
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Veranstalter:

Berliner Unterwelten e.V.
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Veranstaltungsort:

Berliner Unterwelten-Museum
Brunnenstraße 105, 13355, Berlin
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Termin:

Sa. 18.10.25 11:00

Bewertungen

Das Museum Mythos Germania – Vision und Verbrechen in Berlin wird von den Besuchern insgesamt positiv bewertet. Es befindet sich auf der Zwischenebene des U-Bahnhofs Gesundbrunnen und ist schwer zu finden. Einige Besucher berichten von unfreundlichem Personal am Eingang, konnten aber trotzdem die interessante Ausstellung besichtigen. Besonders beeindruckend sind die Stadtmodelle, darunter auch das von Germania. Allerdings empfinden viele Besucher die Katakomben als zu kalt und verlassen das Museum vorzeitig.

Die Ausstellung bietet beeindruckende Zeitdokumente und einen informativen Film über die Geschichte und Planung Berlins während der NS-Zeit. Der Besuch lohnt sich vor allem für Geschichtsinteressierte, die mehr über diese Themen erfahren möchten. Einige Besucher empfehlen, sich warm anzuziehen, da es in den Katakomben sehr kalt ist.

Insgesamt wird die Ausstellung als schön gestaltet und informativ beschrieben. Besucher loben die abwechslungsreiche Präsentation der Informationen. Die Ausstellung über hitlers utopische Pläne in Zusammenarbeit mit A. Speer wird als kurzweiliger Ausflug in die Vergangenheit empfunden. Ein Teil der Ausstellung ist begehbar, allerdings nicht rollstuhlgerecht. Ein kleiner „Kinoraum“ sorgt für zusätzliche Unterhaltung und hat bereits einige Besucher länger als geplant dort verweilen lassen.

Das Museum Mythos Germania – Vision und Verbrechen wird insgesamt mit 4,65 von 5 Sternen bewertet und ist sehr zu empfehlen für alle, die sich für die Geschichte Berlins und die Planung während der NS-Zeit interessieren.

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