Der Geschmack von süß-klebrigem Reis auf der Zunge, Erinnerungsfetzen überlagern sich wie Sedimente. Identitäten gründen in Vielfältigkeiten, seismografische Spannungen durchziehen Grund wie Körper.
Tanz in Berlin am 06.03.25: Eventually Causing the Shake
Der Geruch von goldenem Pampas-Gras, darüber die feuchte Nebeldecke, Bäume ragen bis in den Himmel. Wenn ich den Kopf neige, höre ich die Schwingungen der Hochbahn und vielsprachig-überlagerte Stimmen, reflektiert von halbkreisförmigen Betonfassaden. Beides ist real, beides bin ich. Und setze ich die Drehung fort, mit dem Oberkörper, kommt der Geschmack von süß-klebrigem Reis auf die Zunge zurück. Erinnerungsfetzen überlagern sich wie Sedimente: beweglich, aneinanderreibend, Spannungen erzeugend und mich vorantreibend. Ich möchte das eingelagerte Wissen, das mir hilft, mich stärkt, das ich teilen kann, hervorholen.
Identitäten gründen in Vielfältigkeiten. Die Protagonistin von Eventually Causing the Shake ist Schwarz, weiblich, die Mittlere von mehreren Geschwistern, kalifornisch, kreuzbergerisch, die Wellen des Pazifischen Ozeans hinterließen Spuren, das Rauschen des Atlantiks lagerte sich ein… Sie ist geprägt von durchschrittenen Landschaften und diasporischen Querungen. Vom Verweilen. Und vom Tanz. Er ist das Medium, um die Einflüsse der umgebenden Landschaften zu begreifen, um die Erschütterungen im Außen und im Inneren zu erfahren und sie ins Verhältnis zu setzen. Denn seismografische Spannungen durchziehen Grund wie Körper und verbinden die Vergangenheit mit der Zukunft. Lässt sich im Tanz eine Brücke aufspannen?
Eventually Causing the Shake ist Teil der Tanzreihe Wie ich werde, wie ich sein will am Ballhaus Naunynstraße, in der drei Schwarze Choreografinnen nach den wichtigen Inspirationen, Solidaritäten und Verbindungen für die Stärkung selbstbestimmter Schwarzer Weiblich*keiten fragen.
Zuletzt war Lois Alexander in Space Creators in der Regie von Jasco Viefhues am Ballhaus Naunynstraße zu sehen. Eventually Causing the Shake ist Lois Alexanders erste Soloarbeit am Ballhaus Naunynstraße.
Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße gemeinnützige GmbH. Die Erstproduktion entstand im Rahmen der Tanzreihe Wie ich werde, wie ich sein will, gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin sowie durch den Hauptstadtkulturfonds.
Tanz
14.00 €
Ballhaus Naunynstraße
Ballhaus Naunynstraße
Naunynstraße 27, 10997, Berlin
Do. 06.03.25 20:00
Bewertungen
Das Theater, in dem die Veranstaltungen stattfinden, wird als außergewöhnlicher Raum beschrieben, der das Gedankenkarussell der Besucher in Gang setzt und Neugierde weckt. Es wird als Ort für alternative, anti-mainstream Theatererlebnisse gelobt.
Die Darsteller werden als äußerst authentisch und überzeugend beschrieben, was besonders von den Besuchern geschätzt wird. Das Theater bietet somit eine ganz andere, alternative Art von Theateraufführungen.
Die Bewertungen der verschiedenen Veranstaltungen sind insgesamt positiv, wobei die Schauspieler und die Themen der Stücke gelobt werden. Die Besucher empfehlen das Theater als Ort für ergreifende und tiefgründige Theatererlebnisse.
Das Theater wird insgesamt mit 4,50/5 Sternen bewertet.