Theater in Berlin am 09.11.24: A Child of Our Time
Michael Tippetts Oratorium stellt die fundamentale Frage der Menschlichkeit angesichts von Terror und Vertreibung. Der Schillerchor bringt “A Child of Our Time” von Michael Tippett auf die Bühne.
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„Die Dunkelheit verkündet die Herrlichkeit des Lichts“, so überschreibt Michael Tippett sein Oratorium. Entstanden unter dem Eindruck der Novemberpogrome stellt es die fundamentale Frage der Menschlichkeit angesichts von Terror und Vertreibung.
Die Europäische Union, das größte Friedensprojekt der Geschichte, wird von einer Renationalisierungsbewegung ihrer Mitgliedsstaaten überrollt. Hätten wir diese Entwicklung nicht am eigenen Leibe miterlebt, könnte man sie für eine Schauergeschichte halten. Unter ähnlichen, wenn auch ungleich schlimmeren Vorzeichen, komponierte Michael Tippett 1939-41 sein Oratorium „A Child of Our Time“. Darin verarbeitete er die Gewalt und Zerstörung der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 in Anlehnung an Ödön von Horváths Roman „Ein Kind unserer Zeit“.
Das Stück bietet eine einmalige Kombination musikalischer Stilistiken und ist durch seine anonymen und sinnbildlichen Charaktere geradezu auf fortwährende Aktualität ausgelegt. Achtzig Jahre nach seiner Uraufführung möchte der Schillerchor das Werk deshalb aufgreifen, und es gesellschaftlicher Spaltung, Fremdenhass und Krieg entgegensetzen.
Das Oratorium wird vorgestellt durch eine Werkeinführung des in Israel geborenen Künstlers Ohad Stolarz. Eine Auswahl von „Sephardischen Volksliedern“ von diesem in Berlin lebenden Komponisten wird den Konzertabend abrunden.
— Seit 2019 bereichert der Neuköllner Schillerchor das kulturelle Leben Berlins. Unter der Leitung von Paul J. Roßmann bringt der Konzertchor komplexe Literatur zur Aufführung – ob doppelchörig a cappella, Uraufführungen zeitgenössischer Komponist:innen oder Chorsinfonik. Nach Erfolgen mit Franz Schuberts „Stabat Mater“ in f-moll und W. A. Mozarts „Betulia liberata“ steht 2024 „A Child of Our Time“ von Michael Tippett auf dem Programm.
OHAD STOLARZ wurde 1989 in Tel Aviv, Israel, geboren. Seit 2013 ist er in Berlin ansässig. 2014 gründete er den Hebräischen Chor Berlin, einen auf hebräisches Liedgut spezialisierten Amateurchor, den er bis 2017 leitete und zu dem er eine Vielzahl von originellen Chorarrangements und Kompositionen beisteuerte. Sein erstes Buch mit Chorarrangements, „Sephardische Volkslieder“ (Wiesbaden, Breitkopf & Härtel), erschien im September 2019. Sein zweites Buch, „Ein Hebräisches Liederbuch“ (Breitkopf & Härtel), in zwei Bänden, erschien im Juli 2022. Sein drittes Buch, „Hedwig, Rudi, Irmgard, Heinz: Eine jüdische Familiengeschichte in Briefen und Memoiren“ (Berlin/Leipzig, Hentrich & Hentrich) erschien im August 2022.
18:15 – Werkeinführung durch den Komponisten Ohad Stolarz | 19:00 – Beginn Konzert
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Die Venue wird in den Bewertungen als ungewöhnlich und sehenswert beschrieben. Es wird betont, dass die Location eine wichtige Rolle für das Gesamterlebnis der Veranstaltungen spielt. Die Vielfalt der Events wird gelobt, von Genre Mix mit großartigen Orchester bis zu modernen Inszenierungen. Die Akustik und die Atmosphäre des Theaters im Delphi werden als besonders beeindruckend hervorgehoben. Die Künstler und Akteure werden als talentiert und vielschichtig beschrieben, wodurch die Veranstaltungen sowohl zum Denken anregen als auch unterhalten. Insgesamt wird die Venue als ein Ort mit herausragenden Darbietungen und besonderer Atmosphäre gelobt.
Die durchschnittliche Bewertung für diese Venue beträgt 4,90/5 Sterne.
