Sie wollte die Welt verändern, eine neue Gesellschaftsordnung aufbauen. Doch Zweifel und Widerstände bringen die Vision ins Wanken.
Theater in Berlin am 11.01.25: HEIMWEH WONACH
»Ich glaubte, die Welt umgestalten zu können, eine bessere und gerechtere Welt schaffen zu können.«
Sie ist 17 als sie von Berlin weggeschickt wird, deutsch, jüdisch, nicht mehr Kind und noch nicht Erwachsene. Die Nachricht von der Ermordung ihrer Mutter erreicht sie im Exil. Doch dann ist da diese Vision, die ihr eine nie für möglich geglaubte Kraft schenkt, die Vision, etwas ganz Neues mitzugestalten, eine Gesellschaftsordnung aufzubauen, die Gerechtigkeit und Solidarität will. Dieses Versprechen des Kommunismus lässt sie zurückkehren in das vollkommen zerbombte Berlin, lässt sie Demütigung, Schmerz und Verlust fürs erste überwinden.
Aber was bleibt, wenn die Vision gefährlich ins Wanken gerät? Wenn eigene Widerstände und Zweifel unüberwindbar werden? Es ist sehr viel später, als die Tochter zu fragen beginnt, und die Mutter nach Antworten sucht, nach ihren eigenen Antworten.
HEIMWEH WONACH untersucht nicht nur die großen Wendepunkte im Leben, sondern auch das Alltägliche, das Zusammenleben in der Familie zwischen Eltern und Kindern – mal zart und feinfühlig, und dann wieder voller Anklage. Das Stück zeigt, wie trotz erlebtem Schmerz und der Sprachlosigkeit darüber eine Annäherung zwischen den Generationen beginnen kann.
»Mit erbarmungsloser rücksichtsloser Heftigkeit bearbeitete meine Mutter mit den unterschiedlichsten Instrumenten ihre Finger. Nie war sie vorsichtig oder zart. Oft quoll das Blut heraus, das sie sich ableckte oder mehr absaugte. Ich beobachtete sie, wenn sie, wie ein Handwerker das richtige Instrument aussuchte. Wenn sie zu tief geschnitten hatte und das Blut hervortrat, schimpfte mit mir, als hätte ich daran Schuld.«
Theater
18.50 €
Heimathafen Neukölln
Heimathafen Neukölln
Karl-Marx-Straße 141, 12043, Berlin
Sa. 11.01.25 19:00
Bewertungen
Das Venue erhält durchschnittlich eine Bewertung von 4,87 Sternen. Die Besucher loben die Vielfalt der Veranstaltungen, von Songslam über MADRE® bis hin zu Christoph Kuch. Die Atmosphäre wird als erfrischend, wunderbar und unterhaltsam beschrieben. Die Darstellerinnen und Darsteller überzeugen mit ihren Auftritten und schaffen es, das Publikum zu fesseln. Besonders hervorgehoben werden die Regie und die Inszenierung, die es schaffen, schwierige Themen wie Beziehungsprobleme auf die Bühne zu bringen. Das Publikum zeigt sich begeistert und spendet starken Beifall am Ende der Veranstaltungen. Insgesamt wird das Venue definitiv weiterempfohlen.