Es ist der heißeste Tag des Jahres und ein Gewitter liegt in der Luft. Der Mordprozess mit erdrückender Beweislast endet, als die Geschworenen zur Beratung zurückziehen.
Theater in Berlin am 12.02.25: Die zwölf Geschworenen
Es ist der heißeste Tag des Jahres. Ein Gewitter liegt in der Luft. An diesem Tag findet der letzte Tag eines schwerwiegenden und an sich eindeutigen Mordprozesses mit schier erdrückender Beweislast statt: Ein 17jähriger aus einem Slumviertel hat im Streit seinen Vater mit einem extrem auffälligen Springmesser erstochen. Die Anklage präsentierte zwei glaubhafte Zeugen. Beide haben den Jugendlichen bei der Ausführung der Tat beobachtet und ihn kurz darauf wegrennen gesehen.
Reginald Roses Stück DIE ZWÖLF GESCHWORENEN setzt mit dem Ende der Verhandlung ein, als sich die Geschworenen zur Beratung zurückziehen. Wir lernen zwölf New Yorker Männer und Frauen völlig unterschiedlichen Charakters und Temperaments kennen, deren einzige Gemeinsamkeit es ist, bestimmt worden zu sein, in diesem Mordprozeß einen einstimmigen Schiedsspruch zu fällen. In einem engen, von der Außenwelt abgeschlossenen Raum beraten sie darüber.
Da der Fall eindeutig ist, wird mit einem raschen Ende der Sitzung gerechnet. Elf der Geschworen sind sich sofort einig: Der Angeklagte ist schuldig. Einer jedoch stellt sich gegen die Mehrheit: Er hat einen begründeten Zweifel und plädiert deshalb für nicht schuldig. Die Entscheidung über Leben und Tod eines Menschen ist ihm mindestens eine faire Diskussion wert. Das Unverständnis der Mitgeschworenen ist groß. Sie versuchen, den Zweifler mit mehr oder weniger stichhaltigen Argumenten von ihrem Schuldspruch zu überzeugen. Detailgenau werden noch einmal die Zeugenaussagen besprochen, die Tatwaffe erneut betrachtet, ebenso wie der Tatort-Plan und das Motiv. Und plötzlich, nach genauerer Analyse, scheinen die Beweise keineswegs mehr eindeutig. Die hitzigen Gemüter stoßen aufeinander, Reibereien, Streitigkeiten bestimmen die Diskussion. Die Atmosphäre im Raum ist zum Zerreißen gespannt. Doch nach und nach wird die Mauer der Vorurteile und schnellen Schlußfolgerungen brüchig… Wie hoch ist das Risiko, einen Unschuldigen hinrichten zu lassen?
Dauer:
ca. 2 Std. 20 Min., inkl. 1 Pause
Mitwirkende:
Inszenierung: Wolfgang Rumpf, Ausstattung: Manfred Bitterlich
Theater
32.00-36.00 €
Berliner Kriminal Theater
Berliner Kriminaltheater
Palisadenstraße 48, 10243, Berlin
Mi. 12.02.25 20:00
Bewertungen
Die Veranstaltung „Die zwölf Geschworenen“ erhält eine Bewertung von 4,90/5 Sternen. Die Besucher loben das Stück als eindringliche Gesellschaftsstudie, die sich mit Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Vorurteilen auseinandersetzt. Besonders hervorgehoben wird die starke schauspielerische Leistung aller Darsteller, insbesondere Thomas Linke als Geschworener Nr.10, der mit seinem Spiel starke Emotionen hervorgerufen hat. Das Stück zeigt eindrücklich, wie Vorurteile und Fremdenhass entstehen können, ohne diese zu entschuldigen. Die Aufführung wird als beeindruckend und empfehlenswert beschrieben.
Weitere Besucher loben die Aufführung als kritisch und gesellschaftspolitisch sowie exzellent gespielt. Das Stück führt den Zuschauern ihre eigenen Vorurteile und Schwächen vor Augen und zeigt auf, wie subjektiv und selektiv die Wahrnehmung funktioniert. Die Veranstaltung wird als sehr empfehlenswert bezeichnet.
Zusätzlich wird die Aufführung als interessant und spannend beschrieben, die von Anfang bis Ende fesselnd ist. Die Schauspieler werden als gut gespielt und die verschiedenen Charaktere als interessant gelobt. Ein Besucher vergleicht die Veranstaltung positiv mit einer vorherigen, weniger gelungenen Aufführung, und zeigt sich angenehm überrascht von „Die zwölf Geschworenen“.