Rolf Brettschneider hat sich zum Sterben zurückgezogen, bereit, ruhigen Gewissens zu gehen. Doch als der Tod vor ihm steht, ändert sich alles.
Theater in Berlin am 18.12.24: Du – meine Liebe – Tod
Rolf Brettschneider hat sich zum Sterben zurückgezogen. Draußen ist es kalt, der Wind pfeift ums Haus. Ein guter Tag, um zu gehen. Viele Jahre hat er sich auf diesen Moment vorbereitet – akribisch, wohlüberlegt und… freudig, denn das Leben, das er aus irgendeinem ihm fremden Grunde zu führen gezwungen war, war ihm niemals eine Freude. Und er führte es nur, weil er seine Familie, seine Mitmenschen und sein soziales Koordinatensystem, in das er hineingeboren wurde, einfach nicht ignorieren und im Stich lassen konnte. Sein durch und durch „soziales“ Wesen, sein Mitgefühl, sein Pflichtbewusstsein und das ganze andere Gut-und-Gütig-Sein-Zeug seien ihm angeborene Schwächen, sagt er – dafür könne er nichts. So sei es nun mal.
Aber nun, nach 60 Jahren, sieht er den Moment gekommen, an dem er ruhigen Gewissens gehen kann. Es sei für alle und alles gesorgt. So sitzt er nun allein in seinem geheimen Refugium, erledigt letzte Dinge, als es plötzlich klingelt …
Es kann sich nur um einen Irrtum handeln. Niemand weiß, dass er dort ist. Und als er die Türe öffnet, ist auch tatsächlich niemand da. Sicher nur ein dummer Scherz, ein Klingel-Streich. Er kehrt zurück in die Stube und erschrickt. Vor ihm steht eine junge Frau mit Koffer, barfuß und in ein dünnes Hemd gekleidet – mitten im Winter, in eisiger Kälte. Wo kommt sie her? Was macht sie hier? Und vor allem: warum will sie nicht mehr gehen?
Erst allmählich dämmert es Rolf. Die junge Frau ist niemand anderes als der Tod, der gekommen ist, um ihn zu holen. Doch der Tod macht keine Anstalten, Rolf hinaus auf seine letzte Reise zu führen. Vielmehr scheint sie sich einrichten zu wollen, in Rolfs Wohnung und Leben. Alles gerät aus den Fugen. Rolfs Sehnsucht nach dem Tod verändert sich… ein süchtiges Sehnen, eine sehnende Sucht… Er muss sich schließlich eingestehen: Ohne sie macht das Leben keinen Sinn mehr, aber mit ihr plötzlich um so mehr. Die Lust aufs Leben und aufs Lieben sind erwacht.
In diesem Einakter beschäftigt sich der Autor Michael Reinhold Schmitz mit unserem Verhältnis zum Tod und natürlich auch zum Leben, denn das eine gibt es nicht ohne das Andere. Dabei werden auch unbequeme Fragen angeschnitten, aber niemals belehrend und mahnend, sondern immer suchend und voller Hoffnung. Und in all die Angst, mit dem wir dem Tod oft begegnen, schleicht sich fast unbemerkt eine ganze Menge Liebe.
Text und Musik: Michael Reinhold Schmitz
Spieler*innen-Regie: Michael Reinhold Schmitz und Svenja Otto
In den Rollen: Svenja Otto als “Der Tod” und Michael Reinhold Schmitz als Rolf Brettschneider
Eine Produktion des KungerKiezTheaters
(c) Michael Reinhold Schmitz
Theater
10.00-20.00 €
KungerKiezTheater
KungerKiezTheater
im Parkcenter Treptow, 1.OG Am Treptower Park 14, 12435, Berlin
Mi. 18.12.24 19:00
Bewertungen
Das Kungertheater ist ein Ort, an dem Menschen verschiedener Altersgruppen und Interessen zusammenkommen, um einzigartige und tiefgründige Aufführungen zu erleben. Die Vorstellungen regen zum Nachdenken an und bieten eine persönliche Atmosphäre, die von den Besuchern sehr geschätzt wird.
Die Räumlichkeiten des Theaters sind liebevoll gestaltet und schaffen eine einladende Atmosphäre für die Zuschauer. Sowohl Erwachsene als auch Kinder werden von den Aufführungen begeistert und inspiriert, was sich in den positiven Bewertungen der Besucher widerspiegelt.
Insgesamt wird das Kungertheater mit 4,88 von 5 Sternen bewertet, was zeigt, dass es sich um eine beliebte und empfehlenswerte Veranstaltungsstätte handelt.