“ABBAU OST” hinterfragt festgefahrene Bilder der Vereinigung beider deutscher Staaten und sucht nach den Ursprüngen von Wut und Gewalt in der Gesellschaft.
Theater in Berlin am 23.11.24: ABBAU OST
Woher kommt die Wut, Bürger*in? Woher die Gewalt? Warum gerade jetzt so laut? Mit einem Text von Elias Kosanke und in der Auseinandersetzung mit Zeitzeug*-innengesprächen sowie Texten von u. a. Steffen Mau, Manja Präkels, Hendrik Bolz, Grit Lemke, Christian Bangel und Olivia Wenzel stellt „ABBAU OST“ festgefahrene Bilder der Vereinigung beider deutscher Staaten als Erfolgs- oder Opfergeschichte infrage.
Neun Nachwendekinder fragen sich, was in den Familien passiert ist, die nicht mehr über Politik reden, sich nur noch streiten und einander nicht mehr verstehen. Wie konnten solche Verhältnisse überhaupt entstehen? Wie kommt die Tante dazu, jetzt antisemitische Verschwörungstheorien zu verbreiten?
Welche generationsübergreifenden Ansichten und traumatische Erfahrungen werden da von rechten Populisten*innen gekonnt wieder an die Oberfläche geholt, um überforderte, abgewickelte, transformationsmüde DDR-Kinder und Kindeskinder vor ihren menschenverachtenden Karren zu spannen? Und warum wird so viel häufiger nach Osten geschaut, wenn über rechte Gewalt diskutiert wird?
Mit der Kamera ausgestattet nehmen die Spieler*innen das Aufwachsen einer Generation unter die Lupe und suchen nach den Brücken und Abgründen zur vorhergehenden Generationen. Eventuell fällt ihnen in der Selbstbetrachtung auf, dass Diskurse in ihrer Bubble gar nicht immer des Erkenntniswillens wegen geführt werden, aber immerhin zur gegenseitigen Selbstvergewisserung.
Mit: Florian Kroop, Julek Kreutzer, Thea Rasche, Martin Schnippa
Künstlerische Leitung: Stefanie Thalheim, Rico Wagner
Bühne, Kostüme: Christine Ruynat
Text: Elias Kosanke und Ensemble
Dramaturgie: Kathleen Rabe
Projektleitung: Luisa Kaiser
Regie: Rico Wagner
Dauer: ca. 90 Minuten
ACUD-Theater Tickets: https://www.acud-theater.de/programm/5505-abbau-ost.html
Theater
10.00-15.00 €
Alternativer Kunstverein Acud e.V.
ACUD Theater
Veteranenstraße 21, 10119, Berlin
Sa. 23.11.24 20:00
Bewertungen
Das ACUT-Theater in Berlin-Mitte wird als ein kleines Altberliner Hinterhoftheater mit marodem Charme beschrieben. Der Theaterraum ist über drei Etagen alte Holzstiegen erreichbar, die Wände sind abgebröckelt, aber übermalt und spiegeln das Leben wider. Trotz der begrenzten Größe des Theaterraums passen circa 50 Personen hinein und die Plätze sind gut gefüllt. Die Veranstaltungen im ACUT-Theater werden als anspruchsvoll, teilweise bizarr und mit großer Ausstrahlungskraft der Darsteller beschrieben. Die Zuschauer verlassen die Vorstellungen oft nachdenklich und bewerten den Abend als gelungen.
Die Musik, die Schauspielerinnen und der Charme des ACUD-Theaters werden als besonders positiv hervorgehoben. Es wird als ein besonderer Ort mit tollem Charme beschrieben, der die Aufführungen noch einmal aufwertet.
Die Stücke im ACUT-Theater werden als gesellschaftskritisch, unterhaltsam und vorausschauend beschrieben. Die Aufführungen werden als kreativ und ansprechend empfunden, die Zuschauer genießen die Vorstellungen und empfehlen sie weiter.
Insgesamt wird das ACUT-Theater mit einer Bewertung von 4,57/5 Sternen als eine empfehlenswerte und ansprechende Veranstaltungsstätte beschrieben.