“ABBAU OST” hinterfragt festgefahrene Bilder der Vereinigung und sucht nach Brücken zwischen Generationen. Mit Texten von Elias Kosanke und anderen.
Theater in Berlin am 29.11.24: ABBAU OST
Woher kommt die Wut, Bürger*in? Woher die Gewalt? Warum gerade jetzt so laut? Mit einem Text von Elias Kosanke und in der Auseinandersetzung mit Zeitzeug*-innengesprächen sowie Texten von u. a. Steffen Mau, Manja Präkels, Hendrik Bolz, Grit Lemke, Christian Bangel und Olivia Wenzel stellt „ABBAU OST“ festgefahrene Bilder der Vereinigung beider deutscher Staaten als Erfolgs- oder Opfergeschichte infrage.
Neun Nachwendekinder fragen sich, was in den Familien passiert ist, die nicht mehr über Politik reden, sich nur noch streiten und einander nicht mehr verstehen. Wie konnten solche Verhältnisse überhaupt entstehen? Wie kommt die Tante dazu, jetzt antisemitische Verschwörungstheorien zu verbreiten?
Welche generationsübergreifenden Ansichten und traumatische Erfahrungen werden da von rechten Populisten*innen gekonnt wieder an die Oberfläche geholt, um überforderte, abgewickelte, transformationsmüde DDR-Kinder und Kindeskinder vor ihren menschenverachtenden Karren zu spannen? Und warum wird so viel häufiger nach Osten geschaut, wenn über rechte Gewalt diskutiert wird?
Mit der Kamera ausgestattet nehmen die Spieler*innen das Aufwachsen einer Generation unter die Lupe und suchen nach den Brücken und Abgründen zur vorhergehenden Generationen. Eventuell fällt ihnen in der Selbstbetrachtung auf, dass Diskurse in ihrer Bubble gar nicht immer des Erkenntniswillens wegen geführt werden, aber immerhin zur gegenseitigen Selbstvergewisserung.
Mit: Florian Kroop, Julek Kreutzer, Thea Rasche, Martin Schnippa
Künstlerische Leitung: Stefanie Thalheim, Rico Wagner
Bühne, Kostüme: Christine Ruynat
Text: Elias Kosanke und Ensemble
Dramaturgie: Kathleen Rabe
Projektleitung: Luisa Kaiser
Regie: Rico Wagner
Dauer: ca. 90 Minuten
ACUD-Theater Tickets: https://www.acud-theater.de/programm/5505-abbau-ost.html
Theater
10.00-15.00 €
Alternativer Kunstverein Acud e.V.
ACUD Theater
Veteranenstraße 21, 10119, Berlin
Fr. 29.11.24 20:00
Bewertungen
Das ACUD-Theater in Berlin-Mitte wird als ein kleines Altberliner Hinterhoftheater mit marodem Charme beschrieben. Der Theaterraum ist über alte Holzstiegen erreichbar und die Wände spiegeln das Leben wider. Trotz der kleinen Größe des Theaters passen circa 50 Personen hinein. Die Veranstaltungen werden als anspruchsvoll und fesselnd beschrieben, mit talentierten Schauspielern und Schauspielerinnen, die eine große Ausstrahlungskraft besitzen. Die Atmosphäre im Theater wird als besonders und einzigartig gelobt.
Die Bewertungen für die verschiedenen Veranstaltungen im ACUD-Theater sind durchweg positiv. Die Stücke werden als gesellschaftskritisch, unterhaltsam, kreativ und vorausschauend beschrieben. Die Musik und die Schauspielerleistungen werden gelobt. Die Besucher empfinden die Vorstellungen als kurzweilig und genießen die Zeit im Theater. Insgesamt wird das ACUD-Theater mit 4,57 von 5 Sternen bewertet.