Theater in Bremen am 16.02.25: Maß für Maß

Von William Shakespeare. Nach der Übersetzung von Chris Alexander.

Regie: Stefan Otteni. Bühne. Heike Neugebauer. Kostüme. Rike Schimitschek. Musik: Thomas Krizsan. Musikalische Leitung. Ekkehard W. Lampe-Steinhage. 

Mit: Simon Elias, Tim Lee, Peter Lüchinger, Michael Meyer, Sofie Miller, Petra-Janina Schultz, Kathrin Steinweg.

In Shakespeares (fiktiven) Wien ist die Moral völlig verlottert, Zuhälter, Prostituierte und anderes zwielichtiges Gesindel scheinen die Oberhand in der Stadt gewonnen zu haben, und anscheinend ist die allzu liberale Regierung der Präsidentin Vincentia nicht unschuldig daran. Die Präsidentin wagt einen Menschenversuch: Zum Schein begibt sie sich auf Reisen und setzt als Interimsregenten den Hardliner Angelo ein, während sie selbst, als Nonne verkleidet sich unters Volk mischt und sich ihr Wien “von unten” besieht.

Angelo wendet nun statt Milde die ganze Härte des Gesetzes an und verurteilt den jungen Claudio, der seine Braut Julia unehelich geschwängert hat, wegen Unzucht zum Tode. Doch als dessen Schwester Isabella, eine Klosternovizin, bei ihm um die Begnadigung ihres Bruders bittet, beginnen seine hohen Prinzipien zu bröckeln: ganz unerwartet regt sich in ihm die Lust und er erliegt der Verführung seiner eigenen Machtstellung. Er erpresst Isabella: für Sex mit ihm wolle er ihren Bruder begnadigen. Isabella lehnt empört ab und ist nicht bereit, ihre selbstbestimmte Keuschheit zu opfern. Lieber überlässt ihren Bruder seinem Todesurteil.

Doch um einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden, schmiedet die Präsidentin im Verborgenen einen Plan, der Angelo an seinem eigenen wunden Punkt aus seiner Vergangenheit packt: Dunkelheit, Begierde, eine falsche Leiche und ein übler Schauprozess spielen darin die Hauptrolle.     

Ist es legitim, den „Betrüger zu betrügen“, um dem Recht wieder Geltung zu verschaffen? Und welche Moral wird siegen in der Stadt? Die Herrschermoral? Die des Volkes? Oder die doppelte? 

William Shakespeare löst diesen Konflikt zwischen fanatischer Prinzipientreue, Machtmissbrauch, Todesbedrohung und einem Beischlafbetrug in ein komödiantisches Drama, bzw. eine dramatische Komödie auf.

Bewertungen

Das Veranstaltungsort wird durchweg positiv bewertet, mit einer Gesamtbewertung von 5,00/5 Sternen. Die Besucher loben die Qualität der Schauspieler und die Vielfalt der Veranstaltungen, von Theaterstücken bis zu Musikveranstaltungen. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Bedingungen wird die Atmosphäre als angenehm und einladend beschrieben. Die Besucher schätzen die Möglichkeit, in der ersten Reihe zu sitzen und danken für den schönen Abend.

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