Das Stück “Medea” erzählt von Rache, Trauer und Stolz einer Mutter. Die Aufführung in Bremen beinhaltet einen engagierten Amateur-Chor.
Theater in Bremen am 28.12.24: Medea
Textfassung nach Euripides/Regie: Petra-Janina Schultz. B/K: Rike Schimitschek. Regieassistenz: Linus Wirth.
Mit: Svea Auerbach, Michael Meyer, Ulrike Knospe, Markus Seuß.
Chor: Michael Csont, Karin Dörpmund, Fabi Heuermann, Anja Hölscher, Larissa Kroll, Sandra Luther, Julia Odermatt, Bettina Renken, Nastja Roeseler, Pia Schreiber, Steph Seumer, Melanie Tröster, Dine Urbons, Doris Wind.
Mit dem Namen Medea verbindet sich vor allem anderen der Mord einer Mutter an ihren eigenen Kindern. Das Bild ist so stark, dass es fast alle anderen Assoziationen auslöscht. Die Haupterzählung des Stückes gehört jedoch Medeas Ringen um Gerechtigkeit, ihrer Trauer und ihrem unbeugsamen Stolz. Sie ist weder blutrünstig noch leichtfertig in ihrer Entscheidung für ihre grausame Tat, ihre Kinder zu töten.
Die Geschichte ihrer Herkunft, ihrer Liebe zu Jason, ihres Verrats an ihrem Vater und der gemeinsamen Flucht auf der Argo nach Korinth und auch die Geburt ihrer Kinder und ihrer jahrelangen glücklichen Verbindung mit Jason ist bereits geschehen, als das Drama beginnt. In Korinth verliebt sich Jason in die Tochter des dortigen Königs, wobei ihm Medea im Wege steht und er sie verstößt. Sie soll das Land samt den gemeinsamen Kindern von heute auf morgen verlassen, da der König befürchtet, sie könnte sich dafür rächen, dass Jason sie für die Königstochter verrät. Es gelingt ihr, einen weiteren Tag im Land bleiben zu dürfen, und diesen Tag nutzt sie für ihre Rache.
Medea ist ein Stück über eine Fremde, die nie wieder an einem Ort wirklich ankommt, nachdem sie die eigene Heimat verlassen hat. Ein Stück über die Sehnsucht, einen Ort „zu Hause“ nennen zu können und über die Angst, wenn das eigene „zu Hause“ bedroht wird. Auf zeitlose Weise geht es darum, was von uns bleibt, wenn wir nicht mehr leben, und dass die bloße Existenz unserer Kinder uns versichert, dass wir zumindest in der Erinnerung weiterleben.
In den Bremer Aufführungen wirkt ein Chor aus engagierten Amateuren mit. Die Theatergruppe wurde aus der Idee geboren, die coronabedingt verordnete Distanz zwischen Theater und Publikum zu überwinden.
Theater
12.00-25.00 €
Bremer Shakespeare Company e. V.
Theater am Leibnizplatz
Leibnizplatz, 28199, Bremen
Sa. 28.12.24 19:30
Bewertungen
Die Venue erhält durchweg positive Bewertungen von den Besuchern der verschiedenen Veranstaltungen. Die Schauspieler werden als exzellent und klasse beschrieben, die Musik und Texte als gut. Trotz der schwierigen Shakespeare-Texte wird die Veranstaltung insgesamt als sehr empfehlenswert angesehen. Besucher loben die Möglichkeit, in eine andere Welt einzutauchen und bedanken sich für die erlebnisreichen Stunden. Sogar unter Corona-Bedingungen wird die Veranstaltung als gelungen beschrieben.
Die Venue bietet ausgezeichnete Theaterstücke mit hervorragenden Schauspielern. Besucher loben die emotionale Bandbreite der Aufführungen, von traurig über nachdenklich bis hin zu witzig. Besonders hervorgehoben wird die thematische Tiefe der Stücke, die von zerstörerischer Eifersucht bis hin zu heilender Liebe und Vergebung reichen. Trotz des tragischen Beginns entwickeln sich die Stücke im Laufe der Aufführung zu hoffnungsvollen und komödiantischen Werken. Besucher schätzen die Nähe zur Bühne und bedanken sich für die schönen Abende.
Insgesamt wird die Venue mit 5,00/5 Sternen bewertet und als empfehlenswerter Veranstaltungsort für Theaterstücke und Konzerte gelobt.