Die Ausstellung im Bucerius Kunst Forum zeigt die Darstellung von Kindern in der Kunst vom 16. bis zum 21. Jahrhundert aus verschiedenen Perspektiven. Kinderbilder spiegeln gesellschaftliche Normen und Werte wider.
Ausstellungen in Hamburg am 24.01.26: Kinder, Kinder!

Bei kaum einem anderen Thema spiegeln sich Werte- und Normvorstellungen einer Gesellschaft und deren Wandel so deutlich wider wie bei Darstellungen von Kindern. Die Ausstellung Kinder, Kinder! Zwischen Repräsentation und Wirklichkeit im Bucerius Kunst Forum widmet sich der Darstellung von Kindern in der Kunst vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Sechs Kapitel nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigen neben Gemälden auch Fotografien, Arbeiten auf Papier, Medienkunst und Skulpturen.
Der Ausgangspunkt von Kinderbildern sind in der Ausstellung Madonnendarstellungen, die gesellschaftliche Vorstellungen von Mutter-Kind-Beziehungen bis heute prägen. Dabei hatte die Abbildung von Kindern über die Jahrhunderte verschiedene Funktionen. In adeligen Kreisen um 1500 entstanden, sollte das Kinderporträt den Fortbestand und Herrschaftsanspruch untermauern. Vor diesem Hintergrund entstanden oftmals auch Bildnisse, die Kinder in Rüstung als kleine Erwachsene zeigen. So wurden sie auf die zukünftige Rolle als Feldherren und Herrscher vorbereitet. Eine spielerische Variante ist das Portrait historié, bei dem die Kinder beispielsweise als antike Götter dargestellt wurden. Gerade im 17. Jahrhundert griffen niederländische und spanische Genremaler das Motiv armer Kinder auf, das bis heute fortlebt. Dabei ging es den Künstlern nicht unbedingt darum, einen gesellschaftskritischen Standpunkt einzunehmen. Denn nicht selten ist den Kindern in finanziell benachteiligten, oft auch prekären Lebenssituationen ein Lachen in das Gesicht geschrieben. Kinderarbeit wurde auch nicht grundlegend abgelehnt. Man sah darin einen positiven Beitrag, den die Kinder, zum Familieneinkommen beisteuern konnten.
Die Ausstellung zeigt anhand vielfältiger Beispiele den Wandel von Kinderdarstellungen über die Jahrhunderte auf. So gibt es heute keine Porträts von toten Kindern mehr. Früher hingegen hielt man mit ihnen die Erinnerung an die Kleinsten fest. Das Andenken wird heutzutage vielmehr im lebensnahen Bildnis festgehalten, etwa in Fotografien, welche die Kinder in glücklichen Lebenssituationen zeigen. Der gravierendste Wandel, der von einer anderen Auffassung und Definition von Kindheit zeugt, fand Ende des 17. Jahrhunderts und im 18. Jahrhundert statt. Kindern wurde nun eine eigene Entwicklung – möglichst in der Natur und abseits der Welt der Erwachsenen – zugestanden.
So ist das Thema Kindsein in der bildenden Kunst bis heute eines der beliebtesten Bildthemen: Sich-Ausprobieren, an die Grenzen gehen, Zeichnen, Spiel und Miteinander sind prägend für die wichtigste Lebensphase des Menschen.
Gezeigt werden in der Ausstellung Werke von Tizian, Anthonis van Dyck, Thomas Lawrence, Joshua Reynolds, Gerrit van Honthorst, François Boucher, Paula Modersohn-Becker, Oskar Kokoschka, Gerhard Richter, Rineke Dijkstra, Nobuyoshi Araki und vielen anderen.
Ausstellungen
9.00 €
Bucerius Kunst Forum gGmbH
Bucerius Kunst Forum
Alter Wall 12, 20457, Hamburg
Sa. 24.01.26 12:00
Bewertungen
Das Bucerius Forum in Hamburg wird als eine tolle und interessante Kunstausstellungsstätte gelobt. Es bietet eine schöne und gut zusammengestellte Umgebung für verschiedene Veranstaltungen.
Die Vielfalt und Qualität der Programme im Forum werden besonders hervorgehoben. Besucher genießen nicht nur die Veranstaltungen selbst, sondern auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit Künstlern und Moderatoren.
Das Auditorium im Bucerius Kunstforum wird als ein interessanter Ort für Diskussionen und Vorträge gelobt. Die Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, wichtige gesellschaftliche Themen zu diskutieren und sich mit Experten auszutauschen.
Die Ausstellungen im Forum, wie die von Georges Braque, werden als sehr lohnenswert und interessant beschrieben. Besucher schätzen die Vielfalt der Werke und die Möglichkeit, bedeutende Künstler und Kunstbewegungen näher kennenzulernen.
Dieses Veranstaltungsort wird mit 5,00/5 Sternen bewertet.









