Gundermann war ein vielseitiger Künstler, der mit vielen Etiketten versehen wurde, aber letztendlich schwer zu fassen war. Seine Lieder und Träume übersetzte er immer wieder neu.
Theater in Halle/Saale am 21.05.25: Gundermann – Blasse Blume auf Sand
Wo ich bin, klappt nüscht, aber ich kann nicht überall sein.
Gerhard Gundermann ist der vielseitigste Titelträger unter den deutschen Liedermacher*innen. Mit Attributen und Stempeln hat man versucht, sein Wesen einzuordnen, zahllose Etiketten kleben noch posthum an seinem auf Konzerten so oft getragenen Fleischerhemd. Sobald ihm zum Beispiel jemand die Auszeichnung des romantischen Weltverbesserers verlieh, heftete ihm der nächste umgehend das Gegenteil ans Revers und rief ihn zum kleinkarierten Spitzel aus, der das Privatleben anderer protokollierte. War er für die einen nicht weniger als der Bob Dylan des Ostens, bespöttelten andere ihn als feuchten Sozialismustraum des dichtenden Arbeiters. Und manchmal waren es nicht nur bloße Gegensätze, die sich aus seiner Biografie ergaben, nicht nur bloße Spiegelungen des immerhin selben Mittelpunkts. Oft genug waren es auch schiere Diskrepanzen in seinem Lebenslauf, die ein Künstlerprofil verunschärften, das sich noch ungestört konsumieren ließ.
So dienten all jene Etiketten wohl dem Versuch einer Begradigung, einer Abkürzung von gelebten Umwegen: Hier der »Vorzeigeprolet«, da der Inoffizielle Mitarbeiter. Hier der glühende Facharbeiter für Braunkohleförderung, da der um Nachhaltigkeit bemühte Öko-Asket. Gundermann übersetzte im Laufe der Jahre seine Träume immer wieder neu: vom Drachentöter zum Agenten zum Revoluzzer zum angehenden Politoffizier zum Baggerfahrer zum Liedermacher und so weiter. Dass sich dabei auch Übertragungsfehler ergaben, war für ihn selbst weniger irritierend als für seine Rezipient*innen.
»Ein Mensch wie Gundi erzeugt auch Ängste. Er liefert sich aus durch Vertrauen. Er ist einer derjenigen, deren Herz auf der flachen Hand liegt und zuckt.«, heißt es bei Hans-Dieter Schütt.
Matthias Walter und Tristan Becker, der eine aus Ost-, der andere aus Westdeutschland, der eine erfahrener, der andere frisch gebackener Schauspieler unseres Ensembles,
wollen dieses Herz reanimieren, Musik machen und Gundermanns Liedern nachspüren, sich durch all die Etiketten an seiner Brust zu seinem Herzen durchwühlen und es zum Schlagen bringen.
Theater
21.00-28.00 €
Bühnen Halle
Neues Theater Halle
Große Ulrichstraße 51, 06108, Halle/Saale
Mi. 21.05.25 20:00
Bewertungen
Das Neue Theater in Halle hat einen angenehmen Charme und ist sehr gut organisiert. Die Veranstaltungen werden positiv überrascht. Die Bühnendeko ist einfach, aber sinnvoll. Die Ein-Frau-Show von Gabi Mut wurde sehr gut gemeistert, mit einer musikalischen Darstellung und Einbeziehung des Publikums. Insgesamt ein angenehmer Abend. Dankeschön.
Das Theater wird als spannend, unterhaltsam und mitreißend beschrieben. Es wird sehr empfohlen und es gab keine Langeweile während der Vorstellung. Die Musik nimmt eine Hauptrolle ein, was als musikalisches Highlight angesehen wird.
Die Darsteller haben ihre Rollen gut gespielt, obwohl der Inhalt ungewöhnlich war. Die Geschichte von Gabi Mut wurde überzeugend dargestellt, wobei sie als DDR-Schlagersternchen und Informant der Stasi in der BRD auf Schwierigkeiten stieß.
Insgesamt wird das Theater mit einem angenehmen Charme und einer guten Organisation gelobt. Die Veranstaltungen werden positiv überrascht und das Publikum wird einbezogen. Die musikalische Darstellung und die Ein-Frau-Show von Gabi Mut wurden besonders hervorgehoben.
Das Neue Theater in Halle wird als angenehm und gut organisiert beschrieben. Die Veranstaltung von Gabi Mut hat überrascht, mit einer einfachen, aber sinnvollen Bühnendeko und einer musikalischen Darstellung. Die Einbeziehung des Publikums wurde positiv erwähnt, und insgesamt war es ein angenehmer Abend.
Das Theater wird insgesamt mit 4,68/5 Sternen bewertet.