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Bemannter «Starliner» an ISS angedockt – aber mit Problemen

Nach zahlreichen Verzögerungen ist der «Starliner» mit zwei Astronauten an der ISS angekommen. Auf dem Weg dahin traten aber nochmal technische Schwierigkeiten auf.

Der «Starliner» besteht aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul.
Foto: John Raoux/AP/dpa

Der mit zwei Nasa-Astronauten besetzte «Starliner» hat an der Internationalen Raumstation ISS angedockt – auf dem Weg dahin aber noch einmal mit zahlreichen technischen Problemen zu kämpfen gehabt. Das krisengeplagte Raumschiff konnte nach Problemen mit den Triebwerken erst im zweiten Anlauf an die ISS andocken, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Das Team habe die Herausforderung aber sehr gut gemeistert, sagte Nasa-Manager Steve Stich später bei einer Pressekonferenz.

Nach dem Andocken stiegen die Nasa-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams aus und trafen auf die anderen an Bord der ISS stationierten Astronauten. «Was immer es hier für uns zu tun gibt, wir sind bereit», sagte Wilmore bei einer kurzen Begrüßungszeremonie. Er und Williams sollen rund eine Woche an Bord der ISS bleiben.

Vor dem Start des Raumschiffs wurden zwei weitere Helium-Lecks entdeckt. Ein Helium-Leck war bereits zuvor festgestellt worden, das jedoch nach Angaben der Nasa keine Bedrohung für den Flug darstellte. Alle drei Lecks werden nun überwacht, Ventile wurden geschlossen und das Raumschiff bleibt stabil, erklärte die Nasa.

US-Vizepräsidentin: «Wichtiger Meilenstein»

Der «Starliner» ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum «Crew Dragon» von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet.

Er war nun nach jahrelangen Verzögerungen erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach von einem «wichtigen Meilenstein» für die bemannte Raumfahrt. Der Testflug war zuvor wegen verschiedener technischer Probleme an Raumschiff und Rakete mehrfach verschoben worden.

Im Mai 2022 hatte der vom US-Flugzeugbauer Boeing entwickelte und gebaute «Starliner» erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht – ein wichtiger Test für das Raumschiff. Künftig soll es als Alternative zur «Crew Dragon»-Raumkapsel Astronauten zur ISS transportieren. Wegen einer Reihe von Problemen liegt das Projekt allerdings weit hinter dem Zeitplan, während der «Crew Dragon» schon seit einigen Jahren regelmäßig Astronauten zur ISS bringt. 

dpa