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Demo gegen Massentourismus auf Mallorca

Mehr als 18 Millionen Urlauber werden dieses Jahr auf den Balearen erwartet. Das sind 15 Touristen auf jeden Einheimischen. Bei einer neuen Demonstration in Palma fordern die Menschen eine Begrenzung.

Einheimische auf Mallorca halten ein Schild, auf dem steht: «Verschmutzen? Wir??? Wo wir nur 1,2 (Millionen) Einwohner sind.»
Foto: Clara Margais/dpa

Auf der beliebten Ferieninsel Mallorca haben erneut mehrere Tausend Einheimische gegen die Auswüchse des Massentourismus protestiert. Beobachter vor Ort schätzen jedoch, dass zu Beginn des Protestzuges in der Inselhauptstadt Palma etwas weniger Menschen teilgenommen haben als bei der Großdemo vor acht Wochen ebenfalls in Palma.

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Auf dem Plakat zur Ankündigung der Großdemonstration gegen den Massentourismus auf Mallorca umkreisen Ferienflieger, Privatjets, Kreuzfahrtschiffe und Luxus-Jachten die kleine Insel wie ein Schwarm Fliegen. «Ändern wir den Kurs» (Canviem el rumb) steht über der Fotomontage. Es gehe darum, dem «Tourismus Grenzen zu setzen», steht etwas kleiner gedruckt auf dem Plakat.

Menschen hielten Plakate mit Aufschriften wie «Your luxury, our misery» oder «Wir wollen nicht die Vorreiter beim Anstieg der Wohnkosten sein». Die Demonstranten machten sich vom Park Ses Estaciones anschließend auf den Weg durch die Altstadt Palmas. Aufgerufen zu der Kundgebung hat die Organisation «Weniger Tourismus, mehr Leben».

Vor acht Wochen waren nach Angaben der Veranstalter bis zu 25.000 Einheimische unter dem Motto «Sagen wir Basta!» und «Mallorca steht nicht zum Verkauf!» in Palma auf die Straße gegangen. Auch in anderen spanischen Touristenmetropolen wie Barcelona und Málaga sowie auf den Kanaren regt sich Unmut. 

Für Mallorca ist der Tourismus lebenswichtig. Dieser Sektor macht 45 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Insel aus. Die Tourismusindustrie warnt davor, die Grundlage zu schwächen, von der viele abhängig sind. Doch die Demonstranten argumentieren, dass nur wenige profitieren, während die meisten in der Tourismusbranche Jobs mit niedrigen Gehältern haben, die nicht ausreichen, um die steigenden Mietkosten zu decken. Darüber hinaus belasten Verkehrsstaus, Lärm und Verschmutzung die Nerven der Einheimischen.

dpa