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Dschungelcamp: Britischer Ex-Minister fliegt aus Fraktion

Will Matt Hancock lieber Sympathien sammeln, statt seinen politischen Auftrag zu erfüllen? Diese Frage beschäftigt derzeit die Tories. Doch es ist nicht das erste Mal, dass ein Politiker bei einer TV-Sendung mitmacht.

Der britische Ex-Gesundheitsminister Matt Hancock ist schon öfter wegen seines Verhaltens negativ aufgefallen.
Foto: Matt Dunham/AP Pool/dpa

Der britische Ex-Gesundheitsminister Matt Hancock nimmt an der britischen Ausgabe des TV-Dschungelcamps teil – und fliegt deshalb aus der Fraktion seiner Konservativen Partei.

Simon Hart von der Fraktionsführung sagte heute, die Angelegenheit sei ernst genug, um den 44-Jährigen sofort zu suspendieren. Eine genaue Begründung nannte er nicht. Kritiker werfen Hancock vor, mit dem Auftritt sein Image aufpolieren zu wollen. Er verdiene zusätzliches Geld, anstatt sich um seine Wähler zu kümmern.

Der Sender Sky News zitierte einen Vertrauten Hancocks, der Politiker wolle die beliebte Sendung «I’m a Celebrity… Get Me Out of Here!» nutzen, um mit den durchschnittlich zwölf Millionen Zuschauern in Kontakt zu treten und zudem seine Kampagne zur Lese- und Rechtschreibförderung zu verbreiten. Teile seines Honorars werde Hancock spenden.

Der ehemalige Gesundheitsminister gilt vielen Menschen in Großbritannien wegen seiner regelmäßigen Auftritte während der Hochphase von Covid-19 als Gesicht der Corona-Pandemie. Er musste im Juni 2021 zurücktreten, weil er mit einer Affäre mit einer engen Mitarbeiterin gegen die strengen Corona-Abstandsregeln verstoßen hatte, die er selbst aufgestellt hatte.

Hancock ist nicht der erste Politiker, der bei «I’m a Celeb» mitmacht. 2012 etwa war seine Parteifreundin Nadine Dorries im australischen Dschungel dabei, die später unter Premier Boris Johnson als Kulturministerin wirkte.

dpa