Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Busunglück auf A9 bei Leipzig: Ermittlungen zur Unfallursache im Fokus

Nach dem schweren Busunglück mit vier Toten und über 30 Verletzten rücken nun die Ermittlungen zur Unfallursache in den Fokus. Zahlreiche Zeugenbefragungen werden durchgeführt, um die Ursache zu klären.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder schwere Reisebusunfälle.
Foto: Jan Woitas/dpa

Nach dem schweren Busunglück mit vier Toten und über 30 Verletzten auf der Autobahn 9 bei Leipzig rücken nun die Ermittlungen zur Unfallursache in den Fokus. «Zunächst müssen zahlreiche Zeugenbefragungen durchgeführt werden. Das wird natürlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen», sagte eine Polizeisprecherin.

Am Mittwochmorgen geriet der Doppelstock-Flixbus von der Fahrbahn ab, fuhr über den Grünstreifen und kippte zur Seite. Laut Polizei gab es 4 Tote, 6 Schwerverletzte und 29 Personen mit leichten Verletzungen. Die Identifizierung der Verstorbenen war am Mittwoch noch nicht abgeschlossen.

Der Bus mit mehr als 50 Passagieren und zwei Fahrern hatte einen Unfall auf dem Weg von Berlin nach Zürich. Er war um 8 Uhr losgefahren und der Unfall ereignete sich gegen 9.45 Uhr zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz. Nach ersten Erkenntnissen war kein anderes Fahrzeug involviert. Die A9, eine wichtige Nord-Süd-Strecke zwischen Berlin und München, war rund um die Unfallstelle für zwölf Stunden voll gesperrt – bis gegen 21.30 Uhr am Mittwochabend.

«Fälle, in denen es zu Unfällen kommt, oft dramatisch»

In den letzten Jahren hat es häufig schwere Reisebusunfälle gegeben. Trotzdem gelten Busse als vergleichsweise sichere Verkehrsmittel. Laut Unfallstatistik sind sie vergleichsweise selten in Unfälle mit Personenschaden verwickelt.

«Dennoch sind Fälle, in denen es zu Unfällen kommt, oft dramatisch, weil die Zahl der Betroffenen hoch sein kann», sagte ein Sprecher des ADAC. 2022 kamen den Angaben zufolge bei Busunfällen innerhalb und außerhalb von Ortschaften insgesamt acht Menschen ums Leben – eine im langjährigen Vergleich nicht ungewöhnliche Zahl.

Gurtpflicht in Reisebussen

Der ADAC verwies auf die seit 1999 bestehende Gurtpflicht in Reisebussen. «Ob und wie die einzelnen Unternehmen kontrollieren, ob Insassen angeschnallt sind, ist nicht nachzuvollziehen», sagte der Sprecher. Busreisenden werde grundsätzlich empfohlen, sich anzuschnallen. Zudem müssen Reisebusse laut ADAC seit 2022 mit einem sogenannten Spurhaltewarnsystem ausgestattet sein. Ob der verunglückte Bus eines hatte, war zunächst nicht bekannt. Ein solches System warnt den Fahrer, verhindert aber nicht das tatsächliche Abkommen von der Fahrbahn, falls er nicht gegenlenkt.

Der Fahrer des auf der A9 verunglückten Busses soll nach Angaben des Busunternehmens alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten haben. «An Bord waren zwei Fahrer, der Fahrer im Einsatz steuerte den Bus seit Abfahrt in Berlin um 8 Uhr», hieß es. Er ist nach Angaben der Polizei nicht unter den Toten. Details zu seinem Gesundheitszustand wurden nicht genannt.

dpa