Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Tausende Tote nach schwerem Erdbeben in der Türkei und Syrien

Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch gar nicht abzusehen, die Zahl der Toten steigt und steigt. Internationale Hilfe für die Türkei und Syrien läuft an.

Foto: NF24 / Canva

Bei Erdbeben im Südosten der Türkei und im Norden Syriens sind mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Toten nach dem schweren Erdbeben ist allein in der Türkei auf 912 gestiegen. Das sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag.

Darüber hinaus wurden nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur SANA rund 700 Menschen in Syrien durch das Erdbeben getötet. Mindestens 6500 Menschen wurden bei dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien, teilweise schwer verletzt.

Ein Erdbeben der Stärke 7,4 hatte am frühen Morgen die Südosttürkei erschüttert. Das Epizentrum lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz darauf in der Provinz Gaziantep gemessen worden.

In Syrien stürzten der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge in zahlreichen Städten Gebäude ein. Rettungsteams versuchten in der Nacht und im Morgengrauen, Menschen aus den Trümmern zu ziehen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums Raed Ahmed sagte laut Sana, es sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995. Präsident Baschar al-Assad rief sein Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Videos zeigten Trümmerberge unter anderem aus der Provinz Idlib, teils kollabierten ganze Häuserreihen.

«Krankenhäuser sind überlastet mit Schwerverletzten»

«Wir reagieren mit allem, was wir können, um diejenigen zu retten, die unter den Trümmern liegen», sagte der Leiter der Rettungsorganisation Weißhelme, Raed Al Saleh. «Die Krankenhäuser sind überlastet mit Schwerverletzten», sagte ein Sprecher der Organisation. Regen und Kälte erschwerten die Einsätze zusätzlich. «Wir brauchen dringend die Hilfe der internationalen Gemeinschaft», sagte Basel Termanini, Vorsitzender der Syrian American Medical Society (SAMS), der dpa. Die Lage sei «katastrophal».

In der Türkei sind nach Angaben des Innenministers mehrere Provinzen betroffen. Gebäude seien eingestürzt. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter, «wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen.»

Griechenland erklärte sich trotz der schweren Spannungen mit der Türkei bereit, Rettungsmannschaften in das Erdbebengebiet im Nachbarland zu schicken. «Griechenland wird sofort helfen», erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Auch Israel will der Türkei humanitäre Hilfe leisten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant wies Armee und Verteidigungsministerium am Montag an, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Zahlreiche Gebäude sind eingestürzt

Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr.

Bei einem der folgenschwersten Beben der vergangenen Jahre kamen im Oktober 2020 in Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben. Im Jahr 1999 war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,4 in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit kostete mehr als 17 000 Menschen das Leben. Für die größte türkische Stadt Istanbul erwarten Experten in naher Zukunft ebenfalls ein starkes Beben.

dpa
Quellen: royanews.tv