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Karfreitag – Ein stiller Feiertag der Verbote

Der Karfreitag in Deutschland ist ein kontroverser Feiertag. Für viele Menschen stellt er einen der bedeutendsten Gedenktage des Jahres dar, an dem das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz reflektiert wird. Andererseits betrachten einige ihn als einen Tag, an dem veraltete Verbote nicht mehr angemessen sind.

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In Deutschland sind Sonn- und Feiertage durch das Grundgesetz als „Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ geschützt. Aus diesem Grund bleiben beispielsweise Geschäfte geschlossen.

Eine spezielle Art von Feiertagen sind die sogenannten stillen Feiertage wie der Karfreitag, für die in der Regel strenge Vorschriften gelten. Die genauen Regelungen für den Karfreitag variieren je nach Bundesland, da sie durch die Gesetze der einzelnen Bundesländer festgelegt werden – und diese können stark voneinander abweichen.

Karfreitag – Gedenken an Kreuzigung Jesu Christi

Karfreitag ist ein bedeutendes Ereignis im christlichen Kalender, das den Leidensweg und die Kreuzigung Jesu Christi gedenkt. Der Name „Karfreitag“ leitet sich vom althochdeutschen Begriff „kara“ ab, was „Klage“ oder „Trauer“ bedeutet. In vielen christlichen Gemeinschaften wird dieser Tag als eine Zeit der Besinnung und des Gedenkens an das Opfer Jesu betrachtet.

Die Bedeutung des Karfreitags liegt vor allem darin, dass er den Höhepunkt der Passionsgeschichte markiert. Gemäß dem christlichen Glauben wurde Jesus Christus an diesem Tag gekreuzigt, um die Sünden der Menschheit zu sühnen. Es wird angenommen, dass sein Tod den Weg zur Erlösung und zum ewigen Leben eröffnet hat. Daher wird der Karfreitag als ein Tag der Buße, des Fastens und des Gebets begangen, während Gläubige die Leiden Jesu reflektieren und seine Opferbereitschaft anerkennen.

In vielen Ländern gibt es auch bestimmte Traditionen und Rituale, die mit dem Karfreitag verbunden sind. Dazu gehören Prozessionen, Gottesdienste und Passionsdarstellungen, die die Ereignisse der Kreuzigung nachstellen. Es ist auch üblich, dass Gläubige an diesem Tag auf Fleisch verzichten und stattdessen einfache Mahlzeiten zu sich nehmen, um ihre Verbundenheit mit dem Opfer Jesu zum Ausdruck zu bringen.

Besondere Beschränkungen am Karfreitag

In Bayern sind zum Beispiel Sportveranstaltungen sowie „musikalische Darbietungen jeder Art in Räumen mit Schankbetrieb“ untersagt, wie das Landesinnenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. Öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen dürfen nur stattfinden, „wenn der ernsthafte Charakter dieser Tage gewahrt bleibt“. Auch anderweitig ist es wichtig, die Feiertagsruhe nicht zu stören, insbesondere in der Nähe von Kirchen. Ähnliche Regelungen gelten in vielen anderen Bundesländern, allerdings variieren die Details oft erheblich.

In Bayern kann beispielsweise ein Verstoß eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Euro nach sich ziehen. In Berlin hingegen werden Verstöße maximal mit einer Strafe von 1000 Euro geahndet, wobei diese in den meisten Fällen deutlich geringer ausfallen. Auch beim Tanzverbot bestehen große Unterschiede. In Bayern gilt ein solches Verbot bereits von Gründonnerstag bis Karsamstag durchgehend. Dagegen wird in Berlin eine lockerere Regelung angewendet: Das Tanzverbot gilt nur von 4.00 Uhr morgens bis 21.00 Uhr am Karfreitag, wie die Innensenatsverwaltung mitteilte.

Berlin und Hamburg mit Sonderregeln

Auch in Hamburg gibt es ein weniger striktes Tanzverbot, das in diesem Jahr sogar weiter gelockert wird. Im Vergleich zum letzten Jahr, als ein 24-stündiges Tanzverbot von 2.00 Uhr morgens am Karfreitag bis zur gleichen Zeit am Samstag galt, gilt es in diesem Jahr nur noch von 5.00 Uhr am Karfreitag bis Mitternacht – also fünf Stunden kürzer, wie von der Senatskanzlei bekannt gegeben wurde. Dadurch wird ein Diskobesuch an beiden Tagen erheblich erleichtert.

TS
Quellen: RTL.de