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Katastrophenfall ausgerufen in vielen Kommunen Bayerns

In Süddeutschland sind Nothelfer im Einsatz gegen das Hochwasser. Und es geht weiter: Der Sonntag bringt erneut die Gefahr von Überflutungen. In vielen Kommunen Bayerns gilt der Katastrophenfall.

Viele Teile Süddeutschlands haben mit Überschwemmungen zu kämpfen - so auch Dinkelscherben im schwäbischen Landkreis Augsburg.
Foto: Sven Grundmann/NEWS5/dpa

Nach tagelangem Dauerregen sind angesichts übergelaufener Flüsse und Bäche in Süddeutschland Nothelfer im Einsatz. Zehn Kommunen in Bayern hatten den Katastrophenfall ausgerufen, da die Donau und mehrere ihrer Zuflüsse bedrohlich anschwollen. Vom Deutschen Wetterdienst (DWD) hieß es, von Norden her zögen neue Schauer und Gewitter auf, die vor allem am Nachmittag nochmals die Gefahr lokaler Überflutungen mit sich brächten. Die Schauer könnten kräftig ausfallen und zögen nur langsam. «Wenn das auf die gesättigten Böden trifft, dann hat man dort auch wieder schnell Überflutungen», sagte der Meteorologe.

Besonders betroffen von den Schauern und Gewittern sind die Schwäbische Alb sowie Gebiete etwas nördlich davon sowie die Gegend um Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Regensburg. Im Landkreis Augsburg wurden am Abend die Evakuierungsaufrufe ausgedehnt. Vor allem Gemeinden entlang des Flusses Schmutter waren betroffen. In der Augsburger Messe wurde eine Notunterkunft eingerichtet.

Mit Blick auf den Niederschlag hatte sich erst einmal eine leichte Entspannung abgezeichnet. Der Dauerregen lasse im Laufe der Nacht nach, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstagabend. «Das werden heute Nacht nicht mehr die ganz großen Regenmengen sein, die wir noch in der letzten Nacht hatten», sagte er. 

ICE-Waggons entgleist

Nachdem es in den vergangenen Tagen ständig geregnet hatte, entgleisten in Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg, zwei Waggons eines ICE-Zuges. Laut einem Bahnsprecher blieben die 185 Passagiere bei dem Vorfall unverletzt und wurden aus dem Zug evakuiert. Der Zug war aufgrund von Hochwasser in Süddeutschland auf die Strecke umgeleitet worden, auf der sich der Unfall ereignete.

In Bayern führte der anhaltende Regen zu Pegelständen, die statistisch gesehen nur einmal in hundert Jahren erreicht werden. So führten in der Nacht die Flüsse Günz, Memminger Ach, Kammel, Mindel, Paar und Maisach so viel Wasser wie bei einem Jahrhunderthochwasser. Im nördlichen Teil des oberbayerischen Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm befürchten die örtlichen Behörden ein extremes Hochwasser.

In Schrobenhausen in Oberbayern bereiteten Feuerwehr und Rettungskräfte die Evakuierung von 670 Menschen vor. Auch in dieser Gemeinde wurde zuvor der Katastrophenfall ausgerufen.

Hilfe von Bundeswehr angefordert

Aufgrund der anhaltenden Regenfälle hat auch das Landratsamt Dillingen im bayerischen Teil Schwabens den Katastrophenfall ausgerufen. Die Hochwasserlage an der Zusam, einem Zufluss der Donau, hat sich verschärft, wie die Behörde mitteilte. Der örtliche Krisenstab hat die Bundeswehr um Hilfe gebeten.

dpa