Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Leuchtturmwärter-Suche auf Wangerooge: Rund 1100 Bewerbungen

Wangerooge hat die Qual der Wahl: Für den Job eines neuen Leuchtturmwärters gingen Hunderte Bewerbungen ein. Die kleine Inselverwaltung sieht sich nun mit viel Arbeit konfrontiert und bittet um Ruhe.

Ein Blick auf den alten Leuchtturm in Wangerooge: Hier wollen viele Menschen arbeiten.
Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Eine Vielzahl von Bewerbungen für den Job eines neuen Leuchtturmwärters oder einer neuen Leuchtturmwärterin auf Wangerooge bereitet der kleinen Nordseeinsel viel Arbeit bei der Stellenbesetzung. Rund 1100 Bewerbungen wurden für die offene Stelle im Rathaus eingereicht. Eine so umfangreiche Bewerbungsflut habe die Gemeindeverwaltung bisher noch nicht erlebt, hieß es in einer Mitteilung.

«Wir beginnen ab dem 22. April mit den Vorstellungsgesprächen. Hier sind gut drei Mitarbeiter eine gesamte Woche gebunden und stehen nicht für andere Themen zur Verfügung. Wir planen in der Woche mit circa 45 Vorstellungsgesprächen», sagte Rieka Beewen, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters auf Wangerooge, in einer Mitteilung.

Eine zweite Runde des Auswahlverfahrens solle möglichst bis Himmelfahrt abgeschlossen sein. «Hoffentlich können wir nach den Feiertagen dann schon verkünden, dass wir einen Leuchtturmwärter oder eine Leuchtturmwärterin gefunden haben», teilte Beewen weiter mit.

Im Rathaus der rund 1200 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Urlaubsinsel arbeiten gerade mal ein Dutzend Verwaltungskräfte – nur eine Angestellte beschäftigt sich mit der Personalarbeit. «Ich muss mich ganz ausdrücklich bei unserer Personalerin bedanken», sagte Beewen. «Was hier in den letzten Wochen geleistet worden ist, ist wirklich Wahnsinn.»

Leuchtturm wird touristisch genutzt

Der Alte Leuchtturm, der 39 Meter hoch ist und unter Denkmalschutz steht, ist eines der Wahrzeichen der Nordseeinsel. Zu Beginn des Februars hatte die Gemeinde die ungewöhnliche Stelle per Stellenanzeige ausgeschrieben. Allerdings sucht die Insel nicht nach einem Leuchtturmwärter im traditionellen Sinne – solche gibt es an der Nord- und Ostsee seit Ende der 1990er Jahre nicht mehr.

Der Leuchtturm, der seit 1969 außer Betrieb ist, wird von der Insel für touristische Zwecke genutzt, beispielsweise als Aussichtsplattform. Gemäß der Stellenbeschreibung umfasst die Tätigkeit den Ticketverkauf, die Einlasskontrolle und den Verkauf von Souvenirartikeln.

Die Stellenanzeige und Berichte darüber waren im Internet viel verbreitet worden, zahlreiche Medien berichteten zudem. Zwar freue man sich über das große Interesse, heißt es aus dem Rathaus. Die Gemeinde bittet aber nun, vorerst bis Mitte Mai von weiteren Presseanfragen zur Suche nach dem neuen Leuchtturmwärter abzusehen. +«Wir arbeiten hier wirklich an der Grenze, die Anfragen erschweren die Durchführung des korrekten Prozesses an dieser Stelle», so Beewen.

dpa