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Bus in Haus gekracht: Ermittlungen gegen Fahrer

Eine Tote, 18 Verletzte – das ist die traurige Bilanz eines Unglücks, bei dem ein Bus selbstständig ins Rollen kam. Der Fahrer war wegen eines Tür-Checks zuvor ausgestiegen. Nun wird gegen ihn ermittelt.

Einsatzkräfte begutachten eine Unfallstelle, an der der Linienbus gegen ein Wohnhaus gerollt ist.
Foto: René Priebe/pr-video/dpa

Nach dem Heidelberger Busunglück mit 19 Verletzten ist eine 59-Jährige gestorben. Nach Angaben der Polizei erlag sie am Donnerstag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Gegen den Busfahrer wird wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.

Der tonnenschwere Linienbus war am Mittwoch auf abschüssiger Strecke etwa 100 Meter führerlos gerollt und in ein Haus gekracht. Zuvor war der Fahrer ausgestiegen, um nach einem Türdefekt zu schauen.

Glück im Unglück

Die Bewohner des Hauses hatten großes Glück. Der Bus bohrte zwar ein Loch in die Wand des Wohnzimmers, in dem eine Mutter mit ihrem Kind war. Die beiden kamen aber mit dem Schrecken davon. Über den Gesundheitszustand der anderen Fahrgäste konnte die Polizei zunächst nichts sagen. Von den 19 Verletzten waren 9 ins Krankenhaus gekommen.

Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei sowie eines Sachverständigen zur Unfallursache dauern an. «Ob die laufenden Ermittlungen ein schuldhaftes Fehlverhalten des Busfahrers als Unfallursache bestätigen werden, ist derzeit noch offen», hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Der 41-Jährige war nach ersten Angaben ausgestiegen, weil sich eine hintere Tür nicht mehr schließen ließ. Er habe den Defekt manuell beheben wollen, weil die offene Tür die Weiterfahrt verhindert hätte.

Fahrtenschreiber wird ausgewertet

Der Bus wurde am Mittwochabend mit schwerem Gerät geborgen. Experten nehmen ihn nun unter die Lupe. Unter anderem soll der Fahrtenschreiber ausgewertet werden. Auch ein technisches Gutachten ist geplant. Der Schaden am Bus, am Haus und an zwei geparkten Autos liegt nach ersten Schätzungen der Polizei im sechsstelligen Bereich.

dpa