Unwetter haben in der Schweiz Häuser zerstört und ein Autobahnstück weggerissen. Drei Menschen werden noch vermisst. In Zermatt gab es dagegen Aufatmen.
Schwere Hochwasserschäden und Vermisste in der Schweiz
Die Suche nach drei Vermissten in der Schweiz wird fortgesetzt, nachdem schwere Unwetter und Zerstörungen im Misoxtal im Kanton Graubünden ihre Häuser zerstört haben. Drohnen, Rettungshunde und Hubschrauber werden von Rettungskräften eingesetzt.
«Wenn wir die Verschüttungen anschauen mit den riesigen Geröllmassen, sind die Überlebenschancen aber relativ gering», sagte ein Polizeisprecher. Auch der Kanton Wallis war von schweren Regenfällen betroffen. In den Touristenort Zermatt am Matterhorn fuhren am Samstagabend nach mehr als 24 Stunden Unterbrechung erstmals wieder Züge. Insgesamt entspannte sich die Lage am Sonntag.
Wassermassen reißen Autobahnstück weg
In Lostallo in der Gemeinde Misoxtal, nördlich des Comer Sees im Kanton Graubünden, war die Zerstörung besonders schwerwiegend. Am Samstag wurde eine verschüttete Frau aus dem Schuttkegel gerettet, der die Häuser zerstört hatte.
Die starken Regenfälle verwandelten Bäche in reißende Ströme. Zusätzlich zu den Häusern wurde auch ein etwa 200 Meter langes Teilstück der Autobahn A13 Richtung Italien zerstört. Dies ist eine wichtige Umleitungsroute für den Ferienverkehr über den San-Bernardino-Pass in südlicher Richtung, wenn der Gotthard-Tunnel überlastet ist. Die Strecke war gesperrt.
Zermatt wieder mit Zug erreichbar
Zermatt war über 24 Stunden lang von der Außenwelt abgeschnitten. Die Bahnlinie und die Zufahrtsstraße waren gesperrt. Im Dorf waren die Bäche über die Ufer getreten und donnerten ins Tal. Die Gemeinde versicherte, dass alle Einwohner und Feriengäste sicher waren, konnten jedoch nicht ab- oder anreisen.
Zermatt ist eine autofreie Stadt. Besucher müssen ihre Autos in Täsch parken und die letzten fünf Kilometer mit dem Zug zurücklegen. Es gibt nur eine Zufahrtsstraße, die jedoch gesperrt wurde. Nach einer Unterbrechung des Bahnverkehrs am Freitagnachmittag durften die ersten Züge am Samstagabend wieder zwischen Täsch und Zermatt fahren. Die Strecke von Täsch nach Visp blieb aufgrund von Unwetterschäden jedoch gesperrt. Als Ersatz verkehrten Busse.
Entspannung an der Rhone und dem Bodensee
An der Rhone bestand am Freitagabend auch die Gefahr von größeren Überschwemmungen, bevor sie in den Genfersee mündet. Aufgrund der starken Regenfälle in den Bergen kam es an den Nebenflüssen vereinzelt zu Murgängen. Die Behörden hoben ihren Alarm jedoch am Sonntag nach dem Abklingen der Regenfälle auf.