Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Stau in Deutschland: Wo Autofahrer viel Geduld braucht

Längere Fahrzeiten im Stadtverkehr nerven die Fahrerinnen und Fahrer. Im vergangenen Jahr hat sich die Verkehrslage in den deutschen Städten leicht verschlechtert.

Hamburg ist die Stau-Hochburg Deutschlands.
Foto: Christian Charisius/dpa

Laut einer Analyse der Verkehrsmuster von TomTom, die kürzlich in München veröffentlicht wurde, ist der Straßenverkehr in den größeren deutschen Städten im vergangenen Jahr im Durchschnitt etwas langsamer geflossen als im Jahr 2022.

In Deutschland wurde der Verkehr in 27 Städten untersucht. TomTom hat dabei in 13 Städten einen Rückgang der durchschnittlichen Geschwindigkeit festgestellt, während in 10 Städten keine Veränderung beobachtet wurde. In vier Städten, einschließlich Berlin und Frankfurt/Main, zeigen die Daten eine leichte Beschleunigung des Verkehrsflusses an.

Hamburg ist Schlusslicht

Wie im Vorjahr hat Hamburg weiterhin die niedrigste Durchschnittsgeschwindigkeit über den gesamten Tag hinweg in Deutschland. Die Hanseaten benötigten rund 24 Minuten für eine Fahrstrecke von zehn Kilometern, was etwa eine halbe Minute länger ist als im Jahr 2022.

Statistisch gesehen waren die Fahrerinnen und Fahrer in Wuppertal am schnellsten unterwegs. Für diese Strecke benötigten sie nur etwa 13 Minuten. In Berlin und Leipzig betrug der Wert wie in Berlin 22 Minuten, in Frankfurt/Main und München waren es 21 Minuten – in Köln, Kassel, Dresden und Wiesbaden jeweils 20 Minuten.

Für den besonders zähen Verkehrsfluss in Hamburg machte TomTom gleich mehrere Ursachen aus: «Einen entscheidenden Anteil daran haben die statischen Faktoren: Zahlreiche Tunnel und Brücken sowie der Hamburger Hafen im Stadtgebiet führen dazu, dass selbst unter idealen Verkehrsbedingungen Hamburg die niedrigste Durchschnittsgeschwindigkeit aller deutschen Städte aufweist.»

Im Ausland ist es teilweise viel schlimmer

Im internationalen Vergleich schneidet die Hansestadt jedoch immer noch gut ab: Eine durchschnittliche 10-Kilometer-Fahrt dauerte in London etwa 37 Minuten. Fahrerinnen und Fahrer in Dublin, Toronto, Mailand, Lima, Bengaluru und Puna in Indien sowie in Bukarest, Manila und Brüssel sind auch von Staus betroffen, wobei die Fahrzeiten 27 Minuten oder länger betragen.

In Bezug auf staubedingte Verzögerungen zu den Hauptverkehrszeiten morgens und abends steht Hamburg auch in Deutschland an erster Stelle. Im Durchschnitt verbrachten Pendlerinnen und Pendler dort im Jahr 2023 55 Minuten pro Tag im Auto, wenn sie eine typische 10 Kilometer lange Strecke während des Berufsverkehrs zurücklegten. Davon entfielen mehr als 19 Minuten auf Stauverzögerungen. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr summierte sich die zusätzliche Zeit, die Hamburger im Auto verbrachten, auf mehr als 74 Stunden. Im Jahr 2022 waren es noch 8,5 Stunden weniger.

In Dublin, der weltweiten Spitzenreiter in dieser Kategorie, verbrachten Pendler im Durchschnitt 1 Stunde und 17 Minuten pro Tag mit ihrer 10-Kilometer-Autofahrt. Im Jahr summieren sich diese Verluste durch Staus und Verkehr auf 158 Stunden.

Für den «TomTom Traffic Index» für das Jahr 2023 wurden den Angaben zufolge die Daten von Smartphones und fest verbauten Navigationssystemen ausgewertet. Schätzungen zufolge war jedes siebte Automobil in Deutschland an der Datenerhebung beteiligt. Weltweit wurden Daten aus rund 600 Millionen Fahrzeugen ausgewertet.

dpa