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Lawine reißt bei Zermatt mehrere Menschen mit

Eine Lawine hat in Zermatt mehrere Menschen mitgerissen. Die Rettungskräfte suchen nach den Verschütteten. Experten hatten zuvor vor sehr großen bis extrem großen spontanen Lawinen gewarnt.

Spontane Lawinen in der Höhe können in mittleren Lagen auch nassen Altschnee mitreißen (Symbolbild).
Foto: Maxime Schmid/KEYSTONE/dpa

Eine Lawine soll in Zermatt in der Schweiz mehrere Menschen mitgerissen haben. Die Rettungskräfte leiteten eine Suche ein, wie die Polizei im Kanton Wallis auf dem Kurznachrichtendienst X mitteilt. Der Lawinenabgang passierte am heutigen Montag nach diesen Angaben kurz nach 14.00 Uhr. Wie viele Menschen unter den Schneemassen befürchtet werden, ist unklar.

Die Zeitung «Blick» veröffentlichte online Videos von Skifahrern, die den Lawinenabgang zeigen sollen. Riesige Schneemengen stürzen darauf bergab und wirbeln große Schneewolken auf. Auf einem Video ist eine Stimme zu hören, die auf Englisch sagt, dass sich in dem Gebiet am gegenüberliegenden Hang vier Personen aufgehalten haben sollen.

Hohe Lawinengefahr

Laut Polizeiangaben löste sich die Lawine in einem Variantengebiet aus. Das sind Gebiete, in denen erfahrene Skifahrer normalerweise abseits der markierten und kontrollierten Pisten im Tiefschnee fahren. Dort ereignen sich die meisten Lawinenunfälle. Viele Variantenfahrer tragen Lawinenortungsgeräte bei sich, die auch unter meterdickem Schnee ein Signal senden. Ebenso gibt es Lawinenairbags, die aufgeblasen dafür sorgen, dass die Skifahrer nicht so tief unter die Schneemassen geraten.

Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (WLF) hatte am Morgen vor hoher Lawinengefahr gewarnt. «Es sind sehr große und vereinzelt extrem große spontane Lawinen zu erwarten», teilte es mit. Auch in Tirol in Österreich und in Südtirol herrschte große Lawinengefahr. Die Gründe dafür waren viel Neuschnee und teils orkanartige Winde, die für große Treibschnee-Ansammlungen sorgten. Diese seien besonders störanfällig, hieß es bei den Lawinenwarndiensten. 

Wenn eine Lawine über eine markierte Skipiste droht, wird die Piste geschlossen. Skitourengänger außerhalb der markierten Pisten müssen die Gefahr selbst einschätzen. Im Winter 2023/24 sind in der Schweiz bis Ende März bei zwölf Lawinenunfällen 14 Menschen ums Leben gekommen.

dpa