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Todesfall überschattet Karnevalsfeiern

In den Karnevalshochburgen steuert die Session auf ihren Höhepunkt zu. Zehntausende Menschen feierten die jecken Tage. Im rheinland-pfälzischen St. Goarshausen endete das Fest jedoch in einer Tragödie.

Polizeibeamte sichern Spuren an dem Karnevalswagen.
Foto: Thomas Frey/dpa

Zehntausende Narren und Närrinnen haben sich am Wochenende auf den karnevalistischen Höhepunkt am Rosenmontag eingestimmt. Bei weitgehend trockenem Wetter und mit Bekenntnissen zu Toleranz und Vielfalt zogen etwa in der Karnevalshochburg Köln am Sonntag die «Schull- und Veedelszöch» durch die Stadt und lockten viele Zuschauer an. Aber auch in anderen Teilen Deutschlands wurde gefeiert, mitunter bei trübem Wetter und Nieselregen. Im rheinland-pfälzischen St. Goarshausen endete der Karnevalsumzug mit einer Tragödie.

20 Jahre alter Mann gerät unter Karnevalswagen und stirbt

Ein junger Mann im Alter von 20 Jahren geriet am Samstagnachmittag in der Stadt am Rhein unter einen fahrenden Karnevalswagen, nachdem der dortige Umzug bereits vorbei war, und erlitt tödliche Verletzungen. Am Sonntag erklärte ein Sprecher der Polizei in Koblenz, dass es noch zu früh sei, etwas über den genauen Unfallhergang zu sagen. Die Untersuchungen sind noch im Gange und Zeugen werden befragt. Der Sprecher wies Mutmaßungen zurück, dass der Anhänger des Karnevalswagens umgekippt sei.

Zwei Männer stürzen von Fastnachtswagen in Hessen

Auch in Hünfelden, Hessen, ereignete sich ein Vorfall. Während eines Fastnachtsumzugs wurden zwei Männer schwer verletzt, als sie von einem Fastnachtswagen fielen. Laut Polizei waren mehrere Personen auf dem Anhänger. Der 50-Jährige und der 31-Jährige fielen während der Fahrt aus großer Höhe von der Konstruktion auf die Straße. Dabei rissen sie die Konstruktion mit in die Tiefe. Eine 56-Jährige, die sich ebenfalls auf dem Wagen befand, wurde leicht verletzt, als Teile herabfielen. Die Ermittlungen dauern laut Polizei weiterhin an.

Schlägerei am Rande einer Karnevalsveranstaltung

In Bad Hönningen in Rheinland-Pfalz wurde bei einer Schlägerei mit mehreren Beteiligten am Rande einer Karnevalsveranstaltung ein 38-Jähriger am Kopf verletzt. Laut eigenen Angaben der Beamten trafen sie am frühen Sonntagmorgen vor einer Halle auf etwa 60 teils stark alkoholisierte und auch aggressive Karnevalisten. Der Verletzte soll im Krankenhaus in Linz weiter randaliert haben. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

Andere Feiern ohne große Zwischenfälle

In anderen Teilen Deutschlands verliefen die Veranstaltungen zunächst ohne große Zwischenfälle. In Köln waren die Gruppen in selbst gestalteten Kostümen unterwegs, an denen sie laut eigenen Angaben seit den Sommerferien gearbeitet hatten. Die Geschichte der «Schull- und Veedelszöch» reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals machten sich Gesellen aus Handwerksbetrieben über ihre mühselige Arbeit lustig. Heute laufen vor allem Schüler im Zug mit und greifen Themen auf, die mit ihrem Alltag zu tun haben. In diesem Jahr waren es etwa 7500 Menschen.

Marcel Kißling, der Präsident des Wasunger Carneval Clubs, schätzte die Anzahl der Zuschauer entlang der Straßen beim traditionellen Karnevalsumzug in Wasungen, der südthüringischen Faschingshochburg, auf mindestens 10.000. Die Stimmung war großartig und das trockene und sonnige Wetter spielte den Narren in die Hände. Zwischen 1800 und 1900 Mitwirkende waren am Umzug beteiligt.

Auch in weiteren Städten waren am Sonntag Zehntausende Menschen zu Umzügen erwartet, beispielsweise in Frankfurt, Ludwigshafen, Mannheim, Cottbus, Braunschweig, Erfurt, Nürnberg, Würzburg und Coburg.

dpa