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Passagier will Tür in Flugzeug öffnen und attackiert Crew

Turbulente Szenen auf einem Inlandsflug in den USA: Ein Passagier spricht Drohungen aus, will mitten in der Luft eine der Türen öffnen und attackiert die Crew an Bord – bis andere Reisende einschreiten.

Auf einem Flug von Los Angeles nach Boston ist ein 33-Jähriger auf die Crew losgegangen.
Foto: Daniel Karmann/dpa

Mit Drohungen, Hantieren an einer Flugzeugtür und einer Attacke auf die Crew hat ein Passagier auf einem Inlandsflug in den USA Besatzung und Insassen in Atem gehalten. Der Mann soll auf einem Flug zwischen den Metropolen Los Angeles und Boston versucht haben, eine Flugzeugtür zu öffnen.

Im Anschluss habe er die Flugbesatzung mit einem abgebrochenen Metalllöffel angegriffen, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Massachusetts am Montag mit. Eine Passagierin schilderte am Dienstag dem Sender CNN ihre Erlebnisse. Mehrere andere Insassen an Bord überwältigten den 33-Jährigen demnach schließlich und hielten ihn in Schach, bis das Flugzeug landete.

Der Staatsanwaltschaft zufolge erhielt die Besatzung im Cockpit bei dem Flug am Sonntag etwa 45 Minuten vor der Landung einen Alarm wegen eines verstellten Riegels an einer der Flugzeugtüren. Der Passagier war zuvor in der Nähe der Tür beobachtet worden. Als er auf den verstellten Riegel angesprochen wurde, soll der Mann gefragt haben, ob Kameras den Vorfall aufgezeichnet hätten. Schließlich soll er mit dem abgebrochenen Metalllöffel einen der Flugbegleiter im Nackenbereich attackiert haben.

Dem Angreifer droht eine lange Haftstrafe

Der US-Fernsehsender CNN zeigte am Dienstag Videoaufnahmen, die andere Passagiere an Bord aufgenommen hatten. Darauf ist zu sehen, wie der Mann in seiner Sitzreihe steht und wütend herumschreit. Unter anderem spricht er von einem «Blutbad» und ruft: «Sie werden mich erschießen müssen.» Und: «Kommt mir nicht zu nahe.» Kurz darauf sagt er: «Ich übernehme die Kontrolle über dieses Flugzeug.» Dann schreitet er den Gang entlang, die Arme in Abwehrhaltung vor sich, mit einem Gegenstand in der Hand, der wie eine Waffe wirkt.

Eine der Passagierinnen an Bord sagte dem Sender CNN, die ersten fünf Stunden des Fluges seien ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Erst kurz vor der Landung habe der Mann begonnen, wirres Zeug zu reden. Andere Passagiere hätten zu Beginn noch versucht, ihn zu beruhigen. Er sei jedoch immer aufgebrachter geworden. Am Ende seien mehrere männliche Passagiere dem 33-Jährigen im Gang hinterhergerannt und hätten ihn zu Boden gebracht. Mit Hilfe der Crew sei er gefesselt worden. Die Frau sagte, ihre Teenager-Tochter sei sehr verängstigt gewesen durch die Geschehnisse. «Sie dachte, wir würden abstürzen.»

Bei der Ankunft in Boston sei der Angreifer sofort in Gewahrsam genommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Bei späteren Befragungen hätten mehrere Passagiere berichtet, dass der Mann einen Mitreisenden vor dem Start gefragt habe, wo der Türgriff zu finden sei. Außerdem soll er Zeugenaussagen zufolge vor dem Angriff mit dem Löffel in der Bordküche auf und ab gegangen sein. US-Medien berichteten unter Berufung auf die Fluggesellschaft United Airlines, bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden. Dem Mann drohen nun eine lange Haftstrafe und ein Bußgeld von bis zu 250 000 US-Dollar (rund 234 000 Euro).

dpa