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Verheerende Waldbrände in Sibirien: Eine Million Hektar in Flammen

Mehr als 130 Feuer wüten in Jakutien, 2000 Menschen im Einsatz, Rauchschwaden bedrohen 52 Ortschaften.

Verheerende Waldbränden machen den russischen Behörden vor allem in Sibirien jedes Jahr zu schaffen. (Archivbild)
Foto: Uncredited/sub/AP/dpa

Die verheerenden Wald- und Flächenbrände in Sibirien haben sich laut Behördenangaben allein in der Region Jakutien auf eine Fläche von mehr als einer Million Hektar ausgebreitet. Laut dem Zivilschutzministerium in Jakutsk wüten derzeit über 130 einzelne Feuer in der Region. Etwa 2000 Personen sind für die Löscharbeiten am Boden und in der Luft im Einsatz. Das Ministerium hat auch ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie ein Löschflugzeug tonnenweise Wasser über den brennenden Wäldern abwirft.

In der Mitteilung des Zivilschutzministeriums hieß es, dass 52 Ortschaften mit Rauschschwaden von den Feuern zu kämpfen hätten. Es würden Luftproben genommen, und in zwei Städten sowie zwei Dörfern seien Grenzwerte überschritten. Bisher seien jedoch keine Fälle von Rauchvergiftungen bekannt.

In der Region im Nordosten Russlands herrscht seit Wochen aufgrund der Waldbrände der Ausnahmezustand. Auch in anderen Teilen des flächenmäßig größten Landes der Erde brechen Brände aus. Die Feuer in der Arktis-Region haben in den letzten Wochen zu massiver Rauchentwicklung geführt, wodurch mehrere Städte im Qualm versinken.

Wenig Niederschläge und trockene Gewitterfronten

Russland kämpft jedes Jahr mit den Feuern, bei denen viel Wald und Steppe zerstört werden. Als Gründe für die große Ausdehnung nennt der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) der Europäischen Union viel höhere Temperaturen und weniger Niederschläge als gewöhnlich in der besonders betroffenen Region, einem Teil der russischen Teilrepublik Sacha (Jakutien). Copernicus-Daten zeigen dort bis zu sieben Grad mehr im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991 bis 2020) und große Trockenheit.

Die russische Waldbrandbekämpfungseinheit Awialessoochrana warnte davor, dass aufgrund trockener Gewitterfronten immer wieder neue Naturfeuer ausbrechen könnten. Die Flammen breiten sich aufgrund starker Winde und fehlender Niederschläge weiter aus. Insbesondere in schwer zugänglichen Gebieten wird oft aus Personalmangel und Kostengründen auf das Löschen verzichtet.

dpa