Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Wasserstände sinken teils, Lage bleibt gespannt

In einigen Hochwassergebieten in Süddeutschland entschärft sich die Lage, an der unteren Donau bleibt sie gespannt. Normalität herrscht noch lange nicht, auch wenn das Wasser teils langsam abfließt.

In Passau, wo die Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, wurde der Katastrophenfall ausgerufen.
Foto: Armin Weigel/dpa

Der Kampf gegen das Hochwasser in Süddeutschland und seine verheerenden Folgen dauert an. Auch in der Nacht wurden Deiche überwacht, es wurden jedoch keine signifikanten Schäden oder Durchbrüche festgestellt. Dennoch bleibt die Situation vor allem im Osten Bayerns kritisch, obwohl der Wasserstand an einigen Stellen entlang der stark betroffenen unteren Donau langsam zu sinken beginnt.

Die Wasserstände an den Pegeln in Passau und Regensburg waren laut Hochwassernachrichtendienst (HND) am frühen Morgen weiterhin auf der höchsten Meldestufe 4. Obwohl sich die Situation an vielen Orten langsam zu beruhigen scheint, gibt es aufgrund mehrerer Vermisstenfälle die Befürchtung, dass neben den fünf bestätigten Hochwasseropfern noch weitere Tote hinzukommen könnten.

Weniger Regen – aber keine Entwarnung

Gemäß Deutschem Wetterdienst (DWD) sind in Bayern zwar weitere Schauer und Gewitter zu erwarten, aber Starkregen ist nur am östlichen Alpenrand wahrscheinlich. Das Landratsamt Donau-Ries warnte davor, dass trotz teilweise sinkender Pegelstände in den Flüssen das Wasser auf freier Flur weiter steigen könnte. Auch in Baden-Württemberg sind laut DWD vereinzelt Schauer oder Gewitter möglich – vorerst soll es größtenteils trocken bleiben.

Aufräumarbeiten laufen an

In Baden-Württemberg sind wie in den Hochwassergebieten im westlichen Bayern Aufräumaktionen in Gange. Auch wenn sich die Lage dort langsam entspannt: «Von Normalität sind wir aber noch weit entfernt», sagte etwa eine Stadtsprecherin der betroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils. Vielerorts waren wie auch in Bayern Anwohner gemeinsam mit Einsatzkräften und Ehrenamtlichen damit beschäftigt, Straßen freizuräumen, weitere Keller leerzupumpen und angespülten Unrat zu beseitigen. Teils wurden Container für in der Flut verwüstetes Hab und Gut bereitgestellt. 

Lage in Regensburg weiter angespannt

In Regensburg waren Häuser entlang einer Straße an der Donau evakuiert worden, weil bei aufgeweichtem Untergrund die Schutzwände abzurutschen drohten. Durch den hohen Grundwasserstand seien die Böden der Donauinseln nass und schwammig «wie ein Wackelpudding», sagte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD). Die Lage blieb laut einer Sprecherin der Stadt bis zum frühen Morgen angespannt. Für Regensburg meldete der HND am Morgen weiter einen Pegelstand von über sechs Metern – normal sind etwa drei Meter. 

Flussabwärts in Passau, wo die Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, wurde auch der Katastrophenfall erklärt. Aufgrund des Hochwassers sind mehrere Straßen und Plätze in der Stadt gesperrt. Bis zum frühen Morgen wurden an den Deichen keine Schäden oder Durchbrüche festgestellt, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern mitteilte. Eine zukünftige Gefahr könne jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Pegelstände in Passau fallen langsam

Gemäß der Stadtverwaltung in Passau wurde der Scheitelpunkt der Flüsse Donau und Inn erreicht – die Wasserstände sinken leicht. Laut Angaben des HND lag der Wasserstand der Donau bei etwa 9,70 Metern. Normalerweise liegen die Wasserstände hier bei ungefähr sechs Metern. Der Pegelstand des Inns fiel von gut sieben Metern auf knapp 6,70 Meter. Es wird erwartet, dass die Pegelstände in den nächsten Stunden weiter abnehmen, so die Stadtverwaltung. Allerdings wird der Wasserstand der Donau langsamer fallen.

Feuerwehrmann vermisst

Mindestens fünf Personen sind beim Hochwasser in Süddeutschland gestorben. Es gibt auch laut dem bayerischen Innenministerium mehrere Vermisste – darunter ein 22-jähriger Feuerwehrmann in Offingen, Schwaben. Die Rettungskräfte befürchten, dass er ertrunken ist. Der junge Mann war in der Nähe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen.

dpa