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Zahl der Geburten auf niedrigstem Stand seit 2013

In Deutschland werden immer weniger Kinder geboren. Auch die Zahl der Eheschließungen sinkt – auf einen historisch niedrigen Wert.

Ein Vater trägt seine Tochter auf dem Arm.
Foto: Sebastian Gollnow/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Im Jahr 2022 sind in Deutschland nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) in Wiesbaden rund 693.000 Kinder geboren worden. Dies entspricht einem Rückgang von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 738.819 Geburten verzeichnet wurden. Die Geburtenzahl erreichte damit den niedrigsten Stand seit 2013, als zuletzt weniger als 700.000 Kinder geboren wurden.

Im Jahr 2023 sank die Geburtenzahl in Ostdeutschland im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent von 86.227 auf etwa 78.300, was deutlich stärker ist als in Westdeutschland, wo die Zahl der Neugeborenen um 5,9 Prozent von 616.863 auf etwa 581.000 zurückging.

Es gab kaum Veränderungen bei der Geburtenfolge: 46,5 Prozent aller Geborenen waren Erstgeborene, 34,8 Prozent waren Zweitgeborene und 18,7 Prozent waren Dritt- und weitere Kinder der Mutter. Im Zeitraum von 2013 bis 2023 sank jedoch der Anteil der Erstgeborenen, während der Anteil der Dritt- und weiteren Kinder stieg, so das Destatis. Die Statistiker führen dies auf vermehrte Geburten von zweiten und dritten Kindern von Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurück.

Eheschließungen sinken auf historisch niedrigen Wert

Auch im Jahr 2023 ging die Anzahl der Eheschließungen zurück: im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent auf ungefähr 361.000. Im Jahr 2022 haben noch 390.743 Paare geheiratet. Dies bedeutete nach dem stark von den Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 (357.785) die zweitniedrigste Anzahl an Eheschließungen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950, wie die Experten erklärten.

Von den deutschlandweit 361.000 Eheschließungen wurden etwa 351.800 zwischen Mann und Frau und 9200 zwischen Personen des gleichen Geschlechts geschlossen. Auch bei den Eheschließungen sank die Anzahl im Osten Deutschlands stärker als im Westen: Sie fiel von 56.971 im Jahr 2022 auf ungefähr 51.800 im Jahr 2023. Im Westen sank die Zahl um 7,4 Prozent von 321.431 auf ungefähr 297.700.

„Methodische Hinweise des Bundesamts: Alle Ergebnisse für 2023 sind vorläufig und stammen aus der Aufbereitung der Statistiken der Geburten und der Eheschließungen auf Basis von Meldungen aus den Standesämtern. Die endgültigen ausführlichen Ergebnisse werden turnusgemäß im Juli 2024 vorliegen und weitere Analysen – beispielsweise nach Alter – ermöglichen.“

dpa