Am 30. April 1975 endete der Vietnamkrieg – auch mit einer schweren militärischen Niederlage für die USA. Die Vorbereitungen für die Feiern zum 50. Jahrestag laufen.
50 Jahre Ende des Vietnamkriegs: Riesige Feiern geplant
Vietnam bereitet sich auf einen ganz besonderen Feiertag vor: Am 30. April vor 50 Jahren endete der Vietnamkrieg mit der Eroberung der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon (heute Ho-Chi-Minh-Stadt) durch nordvietnamesische Truppen. Bei den Vietnamesen heißt der Krieg wegen des Eingreifens der USA «Amerikanischer Krieg».
Seit Wochen wird die Stadt mit Plakaten, Schildern und Leuchttafeln übersät, die die Wiedervereinigung des Landes und den Frieden feiern. Vor dem Wiedervereinigungspalast – einem der Wahrzeichen der Stadt – werden derzeit Besuchertribünen für den Jahrestag aufwendig errichtet. Dort ist eine riesige Militärparade mit 13.000 Teilnehmern und einer beeindruckenden Flugshow geplant.
10.000 Drohnen und Mega-Feuerwerk
Geplant ist auch eine riesige Lichtshow mit über 10.000 Drohnen – die bisher größte in der Geschichte des südostasiatischen Landes. Ein Mega-Feuerwerk, das von 30 Standorten aus abgefeuert wird, soll den Himmel über der Stadt erhellen.
Seit Wochen verzeichnet Ho-Chi-Minh-Stadt deutlich höhere Besucherzahlen als üblich, berichten Einwohner. Insbesondere das beeindruckende Kriegsmuseum (War Remnants Museum) mit Exponaten wie Panzern und Original-Flugzeugen der US Air Force sowie das berühmte Tunnelsystem der nordvietnamesischen Vietcong in Cu Chi (zwei Stunden außerhalb der Stadt) erleben derzeit einen Massenandrang.
Worum ging es bei dem Krieg?
Der Vietnamkrieg begann kurz nach der Unabhängigkeit Vietnams von der Kolonialmacht Frankreich. Ab 1955 fand ein Krieg zwischen dem kommunistischen Norden und dem westlich orientierten Süden in dem geteilten Land statt. Ab 1964 intervenierten die USA massiv mit Luftangriffen und Bodentruppen in den Bürgerkrieg, um den Kommunismus einzudämmen.
Washington verwendete Napalm und hochgiftige Chemikalien wie Agent Orange. Dies führte zu schweren Fehlbildungen, Tumoren und anderen verheerenden Krankheiten bei nachfolgenden Generationen.
Die USA zogen sich 1973 nach weltweiten Protesten und militärischen Misserfolgen mit über 58.000 toten amerikanischen Soldaten aus dem Krieg zurück. Es wird immer noch als eine der schwersten militärischen Niederlagen in der Geschichte der Vereinigten Staaten angesehen.