Ex-Generalsekretär Schmidt wirft AfD-Kollegen Abrechnungsbetrug und Vetternwirtschaft vor – jetzt steht er selbst vor dem Rauswurf. Der Streit in der rechten Partei in Sachsen-Anhalt spitzt sich zu.
AfD Sachsen-Anhalt will Ex-Generalsekretär Schmidt loswerden

Der Landesvorstand der AfD in Sachsen-Anhalt hat beschlossen, ein Parteiausschlussverfahren gegen den ehemaligen Generalsekretär Jan Wenzel Schmidt einzuleiten. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr dies aus Parteikreisen. Der Bundestagsabgeordnete Schmidt hatte zuvor Parteikollegen im Land beschuldigt, Abrechnungsbetrug begangen und Vetternwirtschaft betrieben zu haben.
Schmidt war von 2022 bis 2025 Generalsekretär der AfD in Sachsen-Anhalt, die vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Er steht schon seit Monaten in der Kritik. Dabei geht es unter anderem um dubiose Geschäftspraktiken. In der AfD heißt es, Schmidt habe sein Bundestagsmandat ausgenutzt, um privat Geschäftsbeziehungen etwa nach China aufzubauen. Obendrein wird ihm angelastet, Parteimitglieder unter Druck gesetzt zu haben.
Schmidt spricht von einer «parteiinternen Kampagne». Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien substanzlos und unbelegt.
Der Bundestagsabgeordnete erhebt erneut Vorwürfe gegen Parteikollegen. Laut Schmidt sollen AfD-Landtagsabgeordnete Reisen falsch abgerechnet haben. Zudem wird der Vorwurf der Vetternwirtschaft erhoben. Es wird behauptet, dass Ehefrauen, Kinder oder Geschwister von Mitgliedern des Landesvorstands bei Abgeordneten angestellt waren. Schmidt hat angekündigt, Belege dafür vorlegen zu wollen.
Landtagsverwaltung prüft Abrechnungen
Die Landtagsverwaltung plant, die Fahrtkostenabrechnungen der AfD-Abgeordneten zu überprüfen. Bisher gibt es keine Stellungnahme dazu vom AfD-Landesvorstand. Ein Sprecher erklärte, dass es sich um einen laufenden internen Vorgang handelt, zu dem sich die Landespartei öffentlich nicht äußern werde.
Die nächste Landtagswahl in Sachsen-Anhalt findet am 6. September statt. Laut Umfragen ist die AfD die mit Abstand stärkste Kraft. Spitzenkandidat Ulrich Siegmund strebt eine Alleinregierung an.








