Gewaltfreier Einsatz für Gerechtigkeit und Wahrheit – inspirierendes Engagement für eine gerechte, friedliche und nachhaltige Zukunft.
Auszeichnung für Aktivisten: Right Livelihood Award 2024
Aktivisten und Organisationen aus vier Weltregionen werden für ihren gewaltfreien Einsatz für Gerechtigkeit und Wahrheit mit dem Right Livelihood Award, auch bekannt als Alternativer Nobelpreis, ausgezeichnet. Die Preisträger in diesem Jahr sind die indigene Aktivistin Joan Carling von den Philippinen, der palästinensische Menschenrechtsaktivist Issa Amro und seine Aktivistengruppe Youth Against Settlements, die Umweltaktivistin Anabela Lemos und ihre Organisation Justica Ambiental aus Mosambik sowie das britische Forschungsprojekt Forensic Architecture. Dies wurde vom Direktor der Right-Livelihood-Stiftung, Ole von Uexküll, in Stockholm bekannt gegeben.
«Die Preisträger 2024 zeigen, was gewaltfreier Widerstand und Wahrheitsfindung bewirken können», würdigte von Uexküll. «Angesichts von Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung in der Welt zeigen die diesjährigen Preisträger Wege zu einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Zukunft. Ihr Engagement sollte uns alle inspirieren, mutiger zu sein.»
Die Träger des Right Livelihood Awards werden alljährlich kurz vor den Nobelpreisträgern verkündet, die ab Montag in Stockholm und Oslo gekürt werden. Über die Jahre hat sich der Beiname «Alternativer Nobelpreis» für den Award eingebürgert, auch wenn die Auszeichnung in kritischer Distanz zu den eigentlichen Nobelpreisen steht. Berücksichtigt wurden in diesem Jahr 176 Nominierte aus 72 Ländern.
In einer Reihe mit Astrid Lindgren und späteren Nobelpreisträgern
Seit 1980 haben weltberühmte Persönlichkeiten wie die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, der US-Whistleblower Edward Snowden und die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg den Preis erhalten. Einige Preisträger wie die kenianische Umweltschützerin Wangari Maathai, der kongolesische Arzt Denis Mukwege und der inhaftierte belarussische Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki wurden Jahre nach ihrer Right Livelihood Auszeichnung auch mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
In der Regel wird der Right Livelihood Award jedoch an Personen und Gruppen verliehen, die abseits der weltweiten Öffentlichkeit für eine gerechtere, friedlichere und nachhaltigere Welt kämpfen. Das ist auch dieses Mal der Fall: Ohne einer breiteren internationalen Bekanntheit zu genießen, setzen sich die diesjährigen Preisträger in ihren lokalen Gemeinschaften gegen Unterdrückung und Ausbeutung ein, ohne dabei zu Gewalt zu greifen.
Ihr unerschütterliches Engagement habe dabei Auswirkungen weit über die lokale Ebene hinaus, würdigte die Preisstiftung. Während in vielen Teilen der Welt Krieg und Gewalt herrschten, zeigten die Preisträger, dass es nur mit friedlichen Mitteln, der Stärkung lokaler Bündnisse und einem standfesten Bekenntnis zur Wahrheit vorangehen könne. «Ihr Wirken macht sie in diesen herausfordernden Zeiten zu wichtigen Hoffnungsträgern und Vorbildern.»
Klare Worte statt Gewalt
Die Preisträger sind oft eine Mischung aus mutigen Menschen, die sich für die Rechte von Ureinwohnern, Frieden und Gerechtigkeit sowie den Schutz von Klima und Umwelt einsetzen. Joan Carling aus den Philippinen wird für die Stärkung indigener Stimmen inmitten der globalen ökologischen Krise und den Einsatz für den Schutz von Menschen, Land und Kultur ausgezeichnet.
Anabela Lemos und Justica Ambiental leisten in Mosambik einen ähnlichen Einsatz, indem sie Gemeinschaften unterstützen, die sich für ihr Recht einsetzen, gegen ausbeuterische Großprojekte Nein zu sagen und ökologische Gerechtigkeit einzufordern. Laut der Preisstiftung hat Forensic Architecture Pionierarbeit bei der Entwicklung digitaler forensischer Methoden geleistet, die Opfern und Überlebenden von Menschen- und Umweltrechtsverstößen auf der Suche nach Gerechtigkeit und Verantwortlichen helfen.
Issa Amro und seine Aktivistengruppe Youth Against Settlements werden für ihren gewaltfreien Widerstand gegen die israelische Besatzung in Hebron im Westjordanland geehrt. Sie werden auch dafür ausgezeichnet, dass sie das zivile Engagement von Palästinensern mit friedlichen Mitteln fördern.
Die Preisträger werden am 4. Dezember bei einer Preiszeremonie in Stockholm geehrt. Die Auszeichnung ist unter anderem mit lebenslanger Unterstützung durch die Right Livelihood Stiftung verbunden, die bis heute fast 200 Preisträger aus 77 Ländern geehrt hat.