Ex-Kanzler Gerhard Schröder feiert 80. Geburtstag im Berliner Promi-Restaurant

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder feierte seinen 80. Geburtstag im Berliner Promi-Restaurant Borchardt nach. Zu den Gästen gehörten auch aktive Politiker wie der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki mit seiner Frau Annette Marberth-Kubicki sowie die Bundestagsabgeordneten Gregor Gysi (Linke) und Peter Ramsauer (CSU). Aus seiner eigenen Partei SPD waren der frühere Parteichef und Außenminister Sigmar Gabriel mit seiner Frau Anke Stadler und Hannovers ehemaliger Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg im Lokal am Gendarmenmarkt anwesend.

Außerdem unter den Gästen: Schröders früherer Kulturstaatsminister Michael Naumann sowie seine ehemaligen Regierungssprecher Béla Anda und Thomas Steg, Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, der Maler Markus Lüpertz und der Unternehmensberater Roland Berger. Eigentlich wollte auch der frühere SPD- und Linken-Chef Oskar Lafontaine mit seiner Frau Sahra Wagenknecht kommen, mit dem sich Schröder erst vor wenigen Wochen nach vielen Jahren Funkstille versöhnt hatte. Er musste nach eigenen Angaben in einem «Spiegel»-Interview aber wegen eines Termins in Frankreich absagen.

Schröder hatte am 7. April seinen 80. Geburtstag gefeiert. Trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine hält er an der Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin fest und wird deshalb von der SPD-Führung isoliert. Die Parteivorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie Kanzler Olaf Scholz hatten ihm jedoch schriftlich zum Geburtstag gratuliert. Schröder ist weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee tätig. Von 1998 bis 2005 war er Kanzler der ersten rot-grünen Regierung auf Bundesebene.

Gästeliste bis zuletzt geheim

Die Party wurde von Schröders Frau Soyeon Schröder-Kim organisiert. Die Gästeliste hielt sie bis zuletzt geheim. Zum 70. Geburtstag hatte die SPD ihren Altkanzler und ehemaligen Vorsitzenden 2014 – wenige Tage nach der russischen Annexion der ukrainischen Krim – noch mit einem Festakt im Berliner Kunstmuseum Hamburger Bahnhof gewürdigt. Der damalige SPD-Chef Gabriel nannte Schröder damals in seiner Laudatio einen «der ungewöhnlichsten sozialdemokratischen Politiker».

Auch Hannover veranstaltete eine Feier für ihren ehemaligen Ehrenbürger Schröder. Der Ex-Kanzler hat mittlerweile die Ehrenbürgerschaft abgelegt, nachdem ein Verfahren zur Aberkennung gegen ihn eingeleitet wurde.