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Politische Gefangene in Belarus freigelassen

Belarus lässt 14 politische Gefangene frei, darunter Sergej Tichanowski und Igor Karnej. Tichanowskaja bestätigt Freilassung ihres Mannes und dankt USA und EU.

Sergej Tichanowski wurde in Belarus zu 18 Jahren Haft verurteilt, jetzt aber freigelassen. (Archivbild)
Foto: Sergei Kholodilin/BelTa/AP/dpa

In der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus sind nach Medienberichten 14 politische Gefangene aus der Haft entlassen worden. Unter den Freigelassenen sei auch der Ehemann der im Exil lebenden Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, Sergej Tichanowski, berichtete das unabhängige Internetportal «Nascha Niwa». Demnach ist Tichanowski bereits aus dem Land ausgereist. Ein weiterer prominenter Freigelassener ist der Journalist Igor Karnej. Die Amnestie hängt laut dem Internetportal mit dem Besuch des US-Sondergesandten Keith Kellogg zusammen.

Tichanowskaja bestätigte später auf dem sozialen Netzwerk X die Freilassung ihres Mannes. «Mein Mann ist frei. Es ist schwer, die Freude in meinem Herzen zu beschreiben», schrieb sie. Sie bedankte sich bei den USA und der EU für die Bemühungen um die Freilassungen.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul nannte die Freilassung Tichanowskis auf X eine «fantastisch gute Nachricht». Zugleich würden die vielen anderen Gefangenen in Belarus nicht vergessen. «Lukaschenko muss sie endlich freilassen», schrieb der CDU-Politiker. 

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson bedankte sich am X bei US-Präsident Donald Trump und Kellogg. Er schrieb, dass unter den Freigelassenen neben Tichanowski auch eine schwedische Staatsbürgerin, Galina Krasnjanskaja, sei. Er betonte, dass der Druck auf Belarus aufrechterhalten werden müsse, bis alle politischen Gefangenen freigelassen worden seien.

Kellogg hatte zuvor den Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, getroffen. Die Diskussionen konzentrierten sich auf eine friedliche Lösung für Russlands Krieg in der Ukraine sowie auf die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Belarus. Lukaschenko hatte sich nach den umstrittenen Wahlen 2020 zum Sieger erklärt. Die Proteste der Opposition, die Tichanowskaja als Gewinnerin ansahen, wurden damals gewaltsam unterdrückt.

dpa