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Ampel plant Renten-Revolution

Die Ampel plant etwas Neues: Sie will langfristig bis zu 200 Milliarden Euro investieren.

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Foto: Depositphotos

Die Rente in Deutschland ist ein zentrales Thema für Millionen von Menschen, die sich darauf verlassen, im Ruhestand ein angemessenes Einkommen zu haben. Das deutsche Rentensystem basiert auf einem Umlageverfahren, bei dem die Beiträge der arbeitenden Bevölkerung dazu verwendet werden, die Renten der aktuellen Rentner zu finanzieren.

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Das deutsche Rentensystem steht vor großen Herausforderungen. Die alternde Bevölkerung und der damit verbundene Anstieg der Rentenbezieher stellen das Umlageverfahren vor große finanzielle Belastungen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind weitere Reformen und eine breitere Diskussion über die Zukunft der Altersvorsorge erforderlich.

Der neueste Plan der Ampel-Koalition

Das Arbeits- und Finanzministerium haben am Dienstag ein Paket präsentiert, das zwei wichtige Punkte enthält: Die Mindestrente („Haltelinie“) soll bis 2039 gesichert werden. Und: Die Rentenversicherung soll zum ersten Mal stark in Aktien anlegen – um mehr Einnahmen zu erzielen.

Heil und Lindner beabsichtigen konkret, die „Haltelinie“ von 48 Prozent zu etablieren. Das bedeutet, dass das Rentenniveau (das Verhältnis der Standardrente nach 45 Beitragsjahren zum Durchschnittseinkommen) weiterhin mindestens 48 Prozent betragen soll. Derzeit liegt es bei 48,2 Prozent. Ursprünglich war die Renten-Untergrenze bis 2025 befristet, doch nun soll sie bis 2039 verlängert werden. Mit dieser Maßnahme möchten Heil und Lindner sicherstellen, dass die Rentenleistungen für Neu-Rentner in den kommenden Jahren nicht abnehmen. Bedeutet für einen Beschäftigten mit 3000 Monats brutto: Der Rentenbeitrag steigt von 279 Euro/Monat schrittweise bis auf 334,50 Euro/Monat.

Aktien sollen Gewinn bringen

Ursprünglich sollten die Beiträge noch stärker erhöht werden. Allerdings plant die Ampel-Koalition nun eine neue Strategie: Sie beabsichtigt langfristig, bis zu 200 Milliarden Euro in Aktien zu investieren, um ein „Generationenkapital“ aufzubauen. Diese Mittel sollen sukzessive aus dem Bundeshaushalt von Lindner bereitgestellt werden und von einer neu gegründeten Stiftung verwaltet und angelegt werden.

Ab Mitte der 2030er-Jahre ist geplant, dass jährlich etwa zehn Milliarden Euro aus diesen Erträgen in die Rentenkasse fließen, um sie anschließend an die Senioren auszuzahlen. Heil rechtfertigt diese neue Investitionspolitik der Rentenkasse mit der Begründung: „Ab 2027 wären sonst die Renten von den Löhnen entkoppelt, was zu einer Verschlechterung der finanziellen Situation der Rentner führen würde.“ Auch Lindner zeigt sich zufrieden mit dem Rentenpaket. Allerdings schließt der Finanzminister eine Erhöhung des Renteneintrittsalters nicht grundsätzlich aus.

Lukas Köhler (37), stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP, erklärt gegenüber BILD: „Durch die Einführung des Generationenkapitals leiten wir eine Ära der Aktienrente ein und initiieren eine wirkliche Revolution im Rentensystem. Es ist wichtig, dass die Rente nicht zu einer Belastung für den Staatshaushalt wird. Mit dem Generationenkapital rücken wir diesem Ziel einen bedeutenden Schritt näher und gewährleisten langfristig die Stabilität der Rente.“

TS
Quellen: Bild