Die Chemie stimmt. Das war die Botschaft, als sich der britische Außenminister David Lammy mit US-Vizepräsident JD Vance beim Angeln ablichten ließ. Doch nicht nur an der Schnur war ein Haken.
Angeln mit JD Vance ohne Schein: Lammy zeigt sich selbst an
Der Besuch des britischen Außenministers David Lammy beim US-Vizepräsidenten JD Vance auf seinem Landsitz Chevening House in Kent war ein Symbol für die transatlantische Freundschaft, auch wenn politische Differenzen bestehen. Die beiden Männer ließen sich beim gemeinsamen Angeln fotografieren.
So weit, so gut, doch Lammy hatte keinen Angelschein, wie sich nun herausstellt. «Der Außenminister hat an die Umweltbehörde geschrieben wegen eines administrativen Versäumnisses, das zur Folge hatte, dass für das Angeln an einem privaten See im Rahmen einer diplomatischen Veranstaltung in Chevening House in der vergangenen Woche nicht die erforderlichen Lizenzen eingeholt worden waren», teilte das Außenministerium umständlich mit.
In Großbritannien müssen Angler ab 13 Jahren einen Angelschein haben. Laut der Mitteilung hat Lammy die Lizenz sofort erworben, als er von dem Versäumnis erfuhr.
«Not Welcome Party» für JD Vance
Es war zunächst unklar, ob Lammy mit einem Bußgeld rechnen muss und ob es eine Rolle spielt, dass er kein Anglerglück hatte und bei ihm nichts anbiss, wie Vance genüsslich verkündet hatte. Ein Sprecher der Umweltbehörde sagte der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge, dass die erforderlichen Lizenzen inzwischen erworben wurden.
Der Vizepräsident von US-Präsident Donald Trump verbringt derzeit seinen Familienurlaub in der englischen Landschaft Cotswolds, die für ihre malerischen Dörfer bekannt ist. Das gefällt nicht allen. Bei einer Protestveranstaltung machten Bewohner der Cotswolds ihrem Unmut über den Besuch aus Übersee Luft. Mit Slogans wie «Geh nach Hause!» und «JD Vance schäm‘ dich!» feierten etwa Hundert Menschen in dem Ort Charlbury eine «Not Welcome Party», wie der «Guardian» berichtete.