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Anschlag geplant? 21-Jähriger in Magdeburg in Gewahrsam

Ein Mann ist in Gewahrsam – er soll Anschlagspläne geäußert haben. Das Innenministerium in Sachsen-Anhalt plant seine Abschiebung.

In Magdeburg wurde ein 21-Jähriger in Gewahrsam genommen. (Symbolbild)
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Nach der Äußerung von Anschlagsplänen ist ein 21-Jähriger in Magdeburg am vergangenen Freitag in Gewahrsam genommen worden. Den Plänen könnte eine islamistische Motivation zugrunde liegen, wie eine Sprecherin des Innenministeriums in Sachsen-Anhalt auf Nachfrage bestätigte. Durch die Ingewahrsamnahme sollte demnach ein möglicher Anschlag auf größere Menschenmengen verhindert werden. Zuerst berichtete die «Volksstimme».

Es gab zunächst keine Details zu den Hintergründen und wie konkret die Äußerungen des Mannes waren. Auch über einen möglichen Anschlagsort wurde zunächst nichts bekannt. Der 21-Jährige bleibt laut der Sprecherin in Gewahrsam. Der junge Mann, der sich in der Ausbildung befand, soll laut dpa-Informationen Äußerungen gemacht haben, die auf die Absicht hindeuten, einen Anschlag zu begehen.

Innenministerium bereitet Abschiebung vor

Das Innenministerium in Magdeburg teilte auf Anfrage mit, es bereite aktuell eine Abschiebung auf Grund einer «auf Tatsachen gestützten Prognose zur Abwehr einer besonderen Gefahr für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder einer terroristischen Gefahr» vor. Der 21-Jährige werde zur Vorbereitung der Abschiebungsanordnung in sogenannte Vorbereitungshaft genommen.

Laut dem Innenministerium hat die Weihnachtsmarktsaison eine besondere Bedeutung für die Behörden, die für die Gefahrenabwehr zuständig sind. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen nationalen und internationalen Sicherheitslage sowie der Amokfahrt vom 20. Dezember 2024 auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.

«Die polizeiliche Bewertung der Sicherheitslage zeigt, dass die Weihnachtsmärkte aufgrund des zu erwartenden hohen Besucheraufkommens, der meist zentralen Lage, der vielfältigen Zugangsmöglichkeiten und der christlichen Symbolkraft einer besonderen abstrakten Gefährdung unterliegen.» Darauf hätten die Sicherheitsbehörden auch in diesem Jahr wiederholt hingewiesen und seien auch deshalb in hohem Maße wegen potenzieller Anschläge oder Amokfahrten sensibilisiert.

Festnahmen wegen mutmaßlicher Anschlagspläne in Niederbayern

Erst am Freitag wurden mehrere Männer wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt in Niederbayern festgenommen. Diese Information wurde am Wochenende bekannt gegeben. Laut dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gab es zum aktuellen Ermittlungsstand keine konkreten Pläne für einen Anschlag an einem bestimmten Tag oder an einem bestimmten Weihnachtsmarkt.

Die Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft München gehen davon aus, dass ein islamistisches Motiv vorliegt. Am Samstag wurden Haftbefehle gegen vier Männer erlassen. Einer von ihnen wurde in Präventivgewahrsam genommen.

Anschlag mit sechs Todesopfern vor einem Jahr

Die Festnahmen fanden fast ein Jahr nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt statt. Ein 51-jähriger Mann aus Saudi-Arabien war mit einem gemieteten Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren. Ein 9-jähriger Junge und fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren starben.

Über 300 weitere Personen wurden verletzt. Der Mann wird derzeit in Magdeburg vor Gericht gestellt. Ihm werden mehrfacher Mord und versuchter Mord vorgeworfen. Außerdem wird dem Arzt von der Generalstaatsanwaltschaft gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

dpa