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Medizinische Evakuierung aus Gaza: Norwegen bringt bis zu 20 Patienten nach Norwegen

Norwegen plant, bis zu 20 schwer kranke Patienten mit Angehörigen aus Gaza zu evakuieren, um medizinische Hilfe zu gewähren.

Angehörige der verbleibenden Geiseln fordern ein Abkommen zu ihrer Freilassung. (Archivbild)
Foto: Leo Correa/AP/dpa

Bis zu 20 schwer kranke Patienten aus dem Gazastreifen sollen in diesem Jahr mit nahen Angehörigen nach Norwegen gebracht werden. Die norwegische Einwanderungsbehörde UDI hat nach eigenen Angaben den Auftrag von der Regierung erhalten, für eine medizinische Evakuierung aus Gaza entsprechende Einreiseerlaubnisse auszustellen. Aufgenommen werden sollten in erster Linie Minderjährige und Frauen, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. Insgesamt bietet Norwegen demnach an, bis zu 100 Personen aufzunehmen.

Laut der Behörde ist es noch unklar, wann die ersten Evakuierten nach Norwegen kommen. Der Grund dafür ist, dass die Betroffenen auch eine Ausreisegenehmigung aus Gaza benötigen.

Der Bedarf an medizinischer Unterstützung für Zivilisten im Gazastreifen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ist enorm. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im April mehrere Länder aufgefordert, bei der Evakuierung von Patienten aus Gaza zu helfen. Mehrere EU-Länder sowie das Nicht-EU-Land Norwegen haben ihre Unterstützung zugesagt.

Gesundheitswesen vor Ort zusammengebrochen

Am Mittwoch wurden 16 schwer kranke Kinder und Jugendliche aus dem Gazastreifen zusammen mit ihren Familienangehörigen von Ägypten nach Madrid geflogen, um dort medizinisch behandelt zu werden. Gemäß der Europäischen Kommission handelt es sich um die erste medizinische Evakuierungsmaßnahme der EU für Palästinenser.

Laut der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden seit Kriegsbeginn im Oktober mehr als 39.000 Menschen in dem Küstenstreifen getötet und mehr als 90.000 verletzt. Das Gesundheitswesen vor Ort ist durch die Kriegszerstörungen weitgehend zusammengebrochen.

Der Gaza-Krieg begann mit dem beispiellosen Massaker, bei dem am 7. Oktober 2023 in Israel mehr als 1.200 Menschen getötet wurden. Als Reaktion startete Israel massive Luftangriffe und eine Bodenoffensive. Aufgrund der hohen Anzahl ziviler Opfer und der katastrophalen Situation im Gazastreifen gerät Israel international zunehmend in die Kritik.

dpa