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Israelische Geiseln in Gaza: Zustand nach Freilassung

Die Frauen wurden in Tunneln festgehalten, verwundet und mangelernährt. Erholung wird lange dauern, Vitamine werden verabreicht.

Einige Geiseln haben laut Israels Armee im Gazastreifen keine medizinische Behandlung erhalten.
Foto: Moamen Qreiqea Apaimages/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Nach der Freilassung von sieben israelischen Geiseln hat die Armee Angaben zum Zustand und den Erlebnissen der Frauen gemacht. Mehrere von ihnen seien in den vergangenen acht Monaten in Tunneln festgehalten worden, einige alleine, sagte der stellvertretende Chef des Sanitätskorps der israelischen Armee, Avi Benov. Sie seien in einer schlechteren Verfassung als für diejenigen, die in Häusern und mit anderen Geiseln zusammen gewesen seien. «Ich glaube, keiner von uns kann verstehen, was sie mitgemacht haben.»

Alle kürzlich Freigelassenen seien während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 verwundet worden, die meisten durch Granatsplitter, die sie teils noch in ihren Körpern hätten, so Benov weiter. Einige hätten zudem andere schwere Verletzungen am Körper, sagte er, wollte dazu aber keine Details nennen. «Es wird für sie eine lange Zeit dauern, ehe sie sich erholt haben.» Einige der Frauen hätten im Gazastreifen keine medizinische Behandlung erhalten.

Langsame Gewöhnung an normales Essen

Die Israelinnen seien auch nach ihrer Zeit im Gazastreifen unterernährt. Nach ihrer Rückkehr erhielten die Geiseln zunächst nur sehr geringe Mengen an kohlenhydratreicher Nahrung, später auch Gemüse und erst nach einigen Tagen richtiges Essen, erklärte Benov. Gleichzeitig würden den ehemaligen Geiseln Vitamine verabreicht.

Nach ihrer Ankunft in Israel hätten die Geiseln zunächst Zeit für sich, um zu verstehen, dass sie wirklich in Sicherheit seien, wie es die Angaben des Arztes zeigen. Die Armee würde ihnen auch die Wahl lassen, ob sie vor oder nach dem Wiedersehen mit ihren Eltern duschen möchten.

Vieles bleibt zunächst unausgesprochen

Benov wollte sich nicht über möglichen Missbrauch und Folter der Geiseln äußern. Seinen Angaben nach empfanden die Frauen jedoch die von der Hamas gedrehten Geisel-Videos als schrecklich.

Der Arzt berichtete unter Berufung auf die Erfahrung der kürzlich befreiten Frauen, dass die letzten Tage vor der Freilassung für die Geiseln oft besser seien. In dieser Zeit erhielten die Entführten besseres Essen und durften duschen. Dies solle laut Armee der Welt bei der Freilassung zeigen, dass es den Geiseln gut gehe.

dpa