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Athen konfrontiert Steinmeier mit Reparationsforderungen

Griechenland verlangt von Deutschland seit langem eine Wiedergutmachung für Kriegsschäden und das Rückzahlen eines Zwangskredits aus der NS-Zeit. Das bekommt nun der Bundespräsident in Athen zu hören.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird in Athen mit Reparationsfragen konfrontiert.
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wurde bei seinem Besuch in Athen unerwartet deutlich mit griechischen Reparationsforderungen konfrontiert. Griechenlands Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou erinnerte ihn gleich zu Beginn ihres Gesprächs an die im Zweiten Weltkrieg erlittenen Schäden ihres Landes und an die an Hitler-Deutschland gezahlte Zwangsanleihe.

Das Problem der Kriegsentschädigungen und der Zwangsanleihe habe für das griechische Volk noch immer «eine sehr große Bedeutung», sagte Sakellaropoulou. «Ein Problem, das immer noch in der Schwebe ist», fügte sie hinzu.

Das von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eroberte Griechenland verlangt seit langem eine Entschädigung für die Kriegsschäden und die Rückzahlung der Zwangsanleihe von Deutschland.

Steinmeier: Frage der Reparationen völkerrechtlich abgeschlossen 

Steinmeier bekannte sich zur deutschen Verantwortung für die «Grausamkeiten» vor und während des Zweiten Weltkrieges, betonte aber: «In der von Ihnen angesprochenen Rechtsfrage vertreten wir eine andere Auffassung. Sie wissen, dass Deutschland die Rechtsfrage der Reparationen für völkerrechtlich abgeschlossen hält. Aber gleichwohl stehen wir zu unserer historischen und moralischen Verantwortung.» 

Der Bundespräsident erinnerte an das deutsche Engagement für den Bau eines Holocaust-Museums in Thessaloniki und an den von Deutschland vorangetriebenen deutsch-griechischen Jugendaustausch. Er nannte die deutschen Verbrechen in Griechenland «ein schwieriges Thema, das in der Gegenwart unserer Beziehungen noch immer eine Rolle spielt, dem wir nicht ausweichen dürfen, deshalb widme ich ihm auch Raum während dieses Besuches».

dpa