Auf neutralem Boden in Rom treffen sich der Iran und die USA zu neuen Gesprächen. Bei einem Scheitern droht eine weitere Eskalation – bis hin zu einem militärischen Konflikt.
Atomverhandlungen zwischen Iran und USA begonnen
Die iranische Verhandlungsdelegation teilte mit, dass in Rom die zweite Runde der Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran begonnen hat.
Die Verhandlungen finden an einem neutralen Ort statt: in einem Gebäude der Botschaft des arabischen Staates Oman. Die iranische Delegation wird von Außenminister Abbas Araghtschi geführt, die US-Delegation vom Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff. Oman dient als Vermittler.
Der politische Berater des obersten Führers, Ali Khamenei, signalisierte Irans Bereitschaft, sich im Atomstreit zu einigen. Laut Ali Shamchani ist der Iran unter Bedingungen kompromissbereit. «Wir wollen ein ausgewogenes Abkommen, keine Kapitulation», schrieb er auf der Plattform X. Shamchani forderte unter anderem eine vollständige Aufhebung der Sanktionen – einschließlich Erleichterungen für ausländische Investitionen sowie ein Ende von Drohungen aus Israel und den USA.
US-Präsident Donald Trump hat Teheran gewarnt, dass es militärische Konsequenzen geben werde, wenn die Gespräche scheitern. Der Streit über das iranische Atomprogramm ist seit vielen Jahren eines der Hauptthemen der internationalen Politik. Witkoff betonte kürzlich, dass ein Abkommen nur zustande kommen werde, wenn Teheran die Urananreicherung und sein Waffenentwicklungsprogramm vollständig einstelle.
Auch US-Vize Vance in Rom
Araghtschi signalisierte Bereitschaft, Zugeständnisse beim Atomprogramm und der Urananreicherung zu machen. Der Iran strebt nicht nach dem Bau einer Atombombe. Im Gegenzug verlangt Teheran die Aufhebung der US-Sanktionen. Ein kompletter Verzicht auf Nukleartechnologie steht laut dem Iran nicht zur Diskussion.
Weitere Streitpunkte sind das Raketenprogramm des Iran sowie die Nahostpolitik, insbesondere die Unterstützung militanter islamistischer Gruppen gegen den israelischen Erzfeind Iran.
Zu Ostern ist auch der US-Vizepräsident JD Vance in Rom, wird jedoch nicht an den Gesprächen teilnehmen. Der Trump-Stellvertreter verbringt die Zeit mit seiner Familie in der Stadt und plant am Sonntag die Ostermesse im Vatikan zu besuchen.