Nach Schweden ermittelt auch Finnland zu den Vorfällen in den Tiefen der Ostsee. Im Gegensatz zu ihren schwedischen Kollegen sprechen die finnischen Ermittler zunächst nicht von Sabotage.
Auch Finnland leitet Ermittlungen zu Kabelschaden ein
Gemäß den schwedischen Behörden hat auch die finnische Kriminalpolizei Untersuchungen zur Beschädigung von Kommunikationskabeln in der Ostsee eingeleitet. Im Gegensatz zu den Schweden untersuchen die Finnen jedoch nicht beide Vorfälle, sondern fokussieren sich auf die Schäden am Unterseekabel Cinia C-Lion1, das zwischen der finnischen Hauptstadt Helsinki und Rostock in Mecklenburg-Vorpommern verläuft. Dies geht aus einer Mitteilung der finnischen Polizei hervor.
Die schwedische Polizei hatte bereits am Vortag Untersuchungen wegen möglicher Sabotage an den beiden Datenkabeln eingeleitet, darunter neben dem finnisch-deutschen Datenkabel auch eines, das zwischen Schweden und Litauen verläuft.
Bei der finnischen Polizei wurde das Wort Sabotage nicht erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt wird der Tatverdacht als schwere Sachbeschädigung und schwere Störung des Kommunikationsverkehrs eingestuft. Diese Klassifizierungen könnten sich jedoch im Verlauf der Ermittlungen ändern, erklärte die Behörde.
Chinesischer Frachter im Fokus
Die Beschädigungen an den beiden betroffenen Glasfaserkabeln traten innerhalb von weniger als 24 Stunden auf: Das schwedisch-litauische Datenkabel wurde nach Informationen des schwedischen Rundfunksenders SVT am Sonntagmorgen gegen 9.00 Uhr etwa 50 Kilometer von der Ostsee-Insel Gotland entfernt beschädigt, das finnisch-deutsche Kabel dann nach Angaben des Betreibers Cinia am Montagmorgen gegen 3.00 Uhr östlich der Insel Öland.
Berichten zufolge ist ein chinesischer Frachter namens «Yi Peng 3» ins Zentrum des Interesses der Ermittler gerückt. Auf dem Weg aus einem russischen Ölhafen soll das Schiff zu den Zeitpunkten der Beschädigungen in der Nähe der betroffenen Stellen unterwegs gewesen sein. Seit längerem liegt es im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden vor Anker, bei ihm ist ein dänisches Patrouillenschiff, wie aus Daten des Schiffs-Trackingdienstes «Vesselfinder» hervorgeht.
Ob der Frachter von der dänischen Marine festgesetzt worden ist, ist noch unklar. Das dänische Verteidigungskommando teilte dazu lediglich mit, dass man in der Nähe der «Yi Peng 3» präsent sei.