Erst will CDU-Chef Merz nur mit AfD-Chefin Weidel im Fernsehen streiten, jetzt soll Wirtschaftsminister Habeck die Runde komplementieren. Wie finden das die von Merz Nominierten?
Aus zwei mach vier: Merz will TV-Duell mit Scholz erweitern

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz will das TV-Duell mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um die Kanzlerkandidaten Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) vergrößern. «Ein direktes Aufeinandertreffen mit Alice Weidel im Fernsehen ist meine feste Absicht. Dann wird noch mal klar, dass AfD und Union nichts verbindet», sagte Merz dem Medienhaus WMH. Es sei umso besser, wenn ARD und ZDF auch Habeck und Weidel einlüden: «Eine Diskussionsrunde zu viert ist für die Wählerinnen und Wähler sicher erhellend.»
Andreas Audretsch, der Wahlkampfmanager von Habeck, hat den Vorschlag begrüßt. «Es ist gut, dass Friedrich Merz sich einer ehrlichen Debatte stellen will. Die Frage ist nun, ob auch Olaf Scholz zu einer offenen und fairen Debatte bereit ist», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. ARD und ZDF sollten den Bürgerinnen und Bürgern keine echte Auswahl nehmen und die Debatte öffnen müssen.
Ursprünglich waren zwei Zweier-Runden geplant
Ursprünglich planten ARD und ZDF, zwei TV-Duelle vor der Bundestagswahl am 23. Februar zu übertragen. Das Duell zwischen Scholz und Merz ist für den 9. Februar geplant. Ein weiteres Duell zwischen Weidel und Habeck war für den 10. Februar vorgesehen. Dies stieß jedoch auf den Widerstand der Grünen, die Habeck lieber in der Runde mit Scholz und Merz sehen wollten.
In dem der dpa vorliegenden Absage-Schreiben von Habecks Wahlkampfsprecher an die Sender-Chefredakteure von ARD und ZDF steht, er gehe «im Interesse der Chancengleichheit davon aus, dass Herr Habeck an dem Duell (bzw. an einem Triell) mit den Kanzlerkandidaten von SPD und CDU zu beteiligen ist. Ich fordere Sie deshalb auf, Ihre zuvor getroffene Entscheidung zu revidieren.»
Weidel offen für Duell mit Merz
Merz hatte am Mittwoch signalisiert, er wünsche sich einen direkten Schlagabtausch mit Weidel statt mit Scholz. Er wolle dem Eindruck entgegentreten, dass es zwischen AfD und CDU Übereinstimmungen gäbe – es gebe «fundamentale inhaltliche Unterschiede». Er werde hoffentlich Gelegenheit haben, darüber in diesem Wahlkampf noch mal zu reden – «und dann fliegen die Fetzen», fügte er hinzu.
Die AfD-Chefin sagte RTL/ntv, «Stern» und in der «Jungen Freiheit», sie freue sich selbstverständlich über einen direkten Schlagabtausch mit Merz. «Wenn er gerne die „Fetzen fliegen lassen“ möchte, wie er erklärt, bin ich gerne bereit in einem reichweitenstarken Sender gegen ihn anzutreten», sagte Weidel.