Kaum eine Woche vergeht nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin, da schütteln sich ihre Außenminister die Hand. Wird das Schicksal der Ukraine nun ohne das Land verhandelt?
Rubio trifft Lawrow – Gespräche ohne Ukraine-Vertreter
Das erste Treffen der Außenminister der USA und Russlands, Marco Rubio und Sergej Lawrow, hat in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad begonnen. Das russische Außenministerium veröffentlichte ein Foto des Treffens auf seinem Telegramkanal.
Laut Moskauer Angaben soll das Treffen als Vorbereitung für mögliche Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts dienen sowie für ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin. Die Termine dafür sind bisher noch nicht festgelegt. Weder Vertreter der Ukraine noch der EU sind in Riad anwesend.
Laut Moskau wird Russland von Juri Uschakow vertreten, der ein außenpolitischer Berater Putins ist. Rubio wird begleitet vom US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, sowie dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz.
Die Beziehungen zwischen den USA und Russland waren in den vergangenen Jahren fast zum Erliegen gekommen, aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Treffen zwischen Lawrow und dem früheren US-Außenminister Antony Blinken fanden nur vereinzelt und am Rande internationaler Treffen wie im Format G20 statt.
Letzte Woche überraschte US-Präsident Donald Trump, als er den russischen Präsidenten Wladimir Putin anrief und über eine mögliche Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sprach. Sie vereinbarten Verhandlungen zu beginnen und sich auch persönlich zu treffen. Rubio und Lawrow führten ebenfalls ein Telefonat miteinander.
Laut russischer Darstellung soll das Treffen auch dazu dienen, die Beziehungen zwischen Moskau und Washington zu verbessern. Das russische Außenministerium gab bekannt, dass ein Kommunikationskanal geplant sei, um die angesammelten Probleme abzubauen. Im Telefonat zwischen Rubio und Lawrow wurde laut russischen Angaben auch über eine Verbesserung der bilateralen Handelsbeziehungen gesprochen.
In den letzten drei Jahren haben die USA und die anderen Mitglieder der G7-Gruppe, einschließlich Deutschland, die Ukraine sowohl militärisch als auch finanziell unterstützt. Ein Teil dieser Unterstützung bestand darin, die Zinsen auf eingefrorene russische Staatsvermögen für die Ukraine freizugeben. Dank dieser westlichen Hilfe konnte sich die Ukraine fast drei Jahre lang gegen eine russische Invasion verteidigen. Russland kontrolliert ungefähr ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets, einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste gleichzeitig auch zum Golf und traf in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Präsident Mohammed bin Sajid. Am Mittwoch – also einen Tag nach dem russisch-amerikanischen Treffen – wird er ebenfalls in Saudi-Arabien erwartet, wie die Deutsche Presse-Agentur von arabischen Diplomaten in Riad erfuhr.