Sie wollten das EM-Finale sehen – da explodiert eine Bombe. Elf Menschen sterben. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen.
Autobombe explodiert in Mogadischu während EM-Finale
Während der Übertragung des EM-Finales ist vor einem Café in der somalischen Hauptstadt Mogadischu eine Autobombe explodiert. Mindestens elf Menschen kamen ums Leben, dutzende Besucher des stark besuchten Lokals wurden nach Angaben eines Polizeisprechers verletzt. In dem Café brach Panik aus. Unter den Todesopfern sind auch fünf Menschen, die an dem Lokal vorbeifuhren, als das davor stehende Auto explodierte, hieß es weiter.
Ein Polizeisprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass es noch nicht klar sei, ob sich im Fahrzeug ein Selbstmordattentäter befunden habe und ob möglicherweise bewaffnete Angreifer beteiligt waren. Die Ermittler befürchten, dass die Zahl der Toten und Verletzten noch steigen könnte. Aufgrund der Wucht der Explosion wurden auch angrenzende Gebäude schwer beschädigt.
Das Lokal, das angegriffen wurde, ist bei Regierungsangestellten beliebt. Bisher hat sich keine Gruppe als verantwortlich für den Anschlag bekannt gegeben.
Die Aktion erinnert an den Terroranschlag der radikalislamischen Miliz Al-Shabaab während der Fußballweltmeisterschaft 2010. Die somalische Terrorgruppe hatte damals im ugandischen Kampala Bomben in einem Lokal gezündet, in dem mehrere hundert Menschen das WM-Finale verfolgten. Damals starben 74 Menschen.
Al-Shabaab lehnt Fußball als «haram» (unrein) ab und hatte vor wenigen Monaten einen Anschlag während eines Fußballturniers in Mogadischu auf das dortige Stadion versucht.