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Baerbock ruft zum Schutz von Minderheiten in Syrien auf

Syrien ist ein Land mit vielen Minderheiten. Die Mehrheit der Syrer sind Araber und sunnitische Muslime. Die Außenministerin macht sich Sorgen um die Minderheiten, die nun teilweise Angst haben.

In den vergangenen Tagen hatte sich die Bundesregierung mit einer Einschätzung der dynamischen Lage in Syrien zurückgehalten. Jetzt sagt die Außenministerin: «Das Ende Assads bedeutet für Millionen von Menschen in Syrien ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des Assad-Regimes.»
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Außenministerin Annalena Baerbock hat die Konfliktparteien in Syrien nach dem Ende der Herrschaft von Präsident Baschar al-Assad zum Schutz der religiösen und ethnischen Minderheiten aufgefordert. Die Grünen-Politikerin sagte: «Das Land darf jetzt nicht in die Hände anderer Radikaler fallen – egal in welchem Gewand.»

Dazu gehöre der umfassende Schutz von Kurden, Alawiten, Christen und anderen Minderheiten, sagte Baerbock. Ein politischer Prozess, «der einen Ausgleich zwischen den Gruppen schafft», sei notwendig. 

Die Assad-Familie, die seit den 1970er Jahren die Führung des arabischen Landes innehat, stammt aus der alawitischen Minderheit.

Baerbock sagte, dass die internationale Gemeinschaft jetzt gefordert sei, damit Syrien aus dem Kreislauf von Krieg und Gewalt herausfindet. Die Bundesregierung arbeite intensiv mit den Vereinten Nationen, EU-Partnern sowie regionalen Akteuren und den Nachbarstaaten Syriens zusammen.

Aufatmen nach Jahrzehnten der Diktatur

Klar sei auch: «Das Ende Assads bedeutet für Millionen von Menschen in Syrien ein erstes großes Aufatmen nach einer Ewigkeit der Gräuel des Assad-Regimes.» Mehrere Hunderttausende Syrer seien seit 2011 getötet, Millionen Menschen seien vertrieben worden. Assad habe gemordet, gefoltert und Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt.

Die Islamisten-Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hat die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus gemeldet. Vorher hatten verschiedene Rebellen-Gruppen in anderen Provinzen die Kontrolle übernommen. An vielen Orten zogen sich die Regierungstruppen kampflos zurück.

dpa