Die Papst-Trauerfeier wird zum Ort für Weltpolitik. Vor allem ein Gespräch ist im Fokus. Aber nicht nur das.
Bemerkenswerte Momente rund um die Papst-Trauerfeier

Millionen Menschen weltweit verfolgen die Trauerfeier für den Papst in Rom. Neben der Messe und dem Trauerzug spielen sich auch weltpolitische Ereignisse ab. Einige bedeutende Momente dieses historischen Tages:
Trump und Selenskyi
Es ist wahrscheinlich DAS Thema des Tages. US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj haben ein Gespräch abseits der Trauerfeier geführt. Es war das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach einem Eklat im Weißen Haus Ende Februar.
Trump möchte den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei Selenskyj Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht auf die von Russland bereits 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskyj bisher strikt abgelehnt.
Auch der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Trump haben am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus kurz miteinander gesprochen. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Scholz‘ Umfeld bestätigt. Das Gespräch habe im Petersdom stattgefunden, hieß es. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Es ist die erste persönliche Begegnung der beiden seit Trumps Amtsantritt im Januar.
Ein Lächel-Selfie
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat vor der Trauerfeier für Papst Franziskus mit einem Lächel-Selfie mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für Irritationen gesorgt. «Gerade in Rom gelandet: Nun geht es im Konvoi mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Vatikan zu den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Franziskus», postete der CSU-Politiker.
Kommentar von FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann: «Beerdigungs-Reiseselfies haben doch etwas recht Würdeloses. Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest». Kaum in der italienischen Hauptstadt angekommen, hatte Söder mit weiteren Fotos von der Trauerfeier auf sich aufmerksam gemacht.
Ein adliger Nachbar
Der geschäftsführende Kanzler Scholz hatte neben sich einen sehr prominenten Trauergast. Der britische Thronfolger Prinz William nahm neben ihm zur Trauerfeier Platz. Prinzessin Kate war nicht anwesend. Sie stand auch nicht auf der offiziellen Liste der Trauergäste. Scholz‘ wahrscheinlicher Nachfolger als Bundeskanzler, CDU-Chef Friedrich Merz, war bei der Beisetzung von Papst Franziskus nicht anwesend.
Blau und Schwarz
Auch die Kleidung der Trauergäste wurde im Netz diskutiert. Selenskyj trug eine schwarze Jacke mit Brusttaschen über einem schwarzen Hemd. Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist Selenskyj häufig in Militär-Grün zu sehen. Immer wieder trägt er bei Traueranlässen in der Ukraine auch Schwarz. US-Präsident Donald Trump trug einen blauen Anzug und eine blaue Krawatte.
Bei einem Treffen mit Trump im Weißen Haus wurde Selenskyjs Kleidungsstil zuletzt diskutiert. Er wurde kritisiert, weil sein Outfit angeblich zu leger war.
Ein letzter Blick
Die Beerdigung in Rom war ebenfalls eine große Open-Air-Veranstaltung. Viele konnten ein letztes Mal auf den Sarg schauen. Dies führte zu sehr unterschiedlichen Momenten. Auf einem Foto ist beispielsweise zu sehen, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf den Sarg schaute. Seine Frau Elke Büdenbender verneigte sich. Direkt neben ihr zückte Bischof Joan Enric Vives i Sicília, der auch Kofürst von Andorra ist, sein Handy.
Am Kolosseum vorbei
Nach der Beerdigung hatten viele in Rom noch einmal die Gelegenheit, für einen kurzen Moment Abschied zu nehmen. Ein Papamobil mit dem Sarg von Papst Franziskus fuhr durch die Stadt. Viele Gläubige und Besucher standen an den Straßen und jubelten. Auf dem Weg zur Basilika Santa Maria Maggiore kam man zum Beispiel am Kolosseum vorbei. Die Basilika ist der Ort, an dem die Beisetzung stattfinden wird.